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Kampf gegen Zuhälter

Die Grüne Fraktion im Landtag zeigt mit einem Beschlussantrag konkrete Maßnahmen auf, die sich gegen Menschenhandel und Zuhälterei richten.

Brigitte Foppa erinnert an die neueste Astat-Studie, aus der hervorgehe, „dass unser Land hinsichtlich der Gewalt an Frauen kein unbescholtener Fleck Erde ist“, so Foppa.

30% der Frauen geben an, physischer oder sexueller Gewalt vom Partner, Expartner, Bekannten, Kollegen, Verwandten oder unbekannten Personen ausgesetzt gewesen zu sein.

Es handelt sich hierbei immer um Gewalt, die von Männern auf Frauen ausgeübt wurde. Auch die nationalen und internationalen Medien berichten tagtäglich über Gewaltakte, die von den schrecklichsten Formen wie Mord, Vergewaltigung, Schlägen, Nötigung und häuslicher Gewalt bis hin zum Ausdruck des Missfallens über den weiblichen Körper an sich reichen.

Brigitte Fopa zitiert auch aus einer aktuellen Studie des Europarats, aus der hervorgeht, dass die männliche Aggressivität der häufigste Grund für gewaltsamen Tod und die bleibende Invalidität von Frauen zwischen 16 und 44 Jahren auf der ganzen Welt ist.

„Die Männer müssen gegen Gewalt an Frauen ihre Stimme erheben und Verantwortung übernehmen. Es darf kein schweigendes Einverständnis geben, denn Gewalt entsteht auch durch die Gleichgültigkeit derjenigen, die Gewalt sehen, diese aber verschweigen“, fordern die Grünen, die außerdem einen Beschlussantrag eingereicht haben, der einen Aspekt dieser grausamen Realität aufgreift: die auf Zuhälterei basierende Gewalt.

Die Grünen schreiben:

Prostituierte, häufig Ausländerinnen, sind die Frauen, die Gewalt am ehesten ausgesetzt sind und gleichzeitig am schwächsten sind.
Es ist eine Illusion, zu glauben, dass eine Frau, die sich prostituiert, dies aus freier Entscheidung heraus tun würde. Viele Männer denken leider so, jedoch ist die Realität oft eine andere. In der Mehrzahl der Fälle geht Prostitution mit Armut, Gewalt, Menschenhandel und Zuhälterei einher. Die Freier verschließen vor dieser Situation häufig die Augen und machen sich somit objektiv zum Mitwisser und Komplizen von Gewalt.“

Der Beschlussantrag der Grünen schlägt dem Land eine Aufklärungs- und Bewusstseinskampagne vor, die über die Realität der Prostitution, des Menschenhandels und der Freier im Land Südtirol informiert. Damit sollen diejenigen sensibilisiert werden, die weiblichen Opfern von Gewalt, Menschenhandel und Zuhälterei begegnen, sich ihrer Umstände bewusst werden und Verantwortung übernehmen, so die Grünen.

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