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„SVP – Nein Danke“

svp-innichenAuf einem Plakat stand: „SVP – Nein Danke“. Das hat nach der Mahnwache vor dem Spital in Innichen für jede Menge Stunk gesorgt. Jetzt haben SVP-Funktionäre ihren Austritt aus der Initiativgruppe Pro Krankenhaus erklärt.

von Silke Hinterwaldner

„Ich möchte dazu nur eines sagen“, erklärt Christina Zacher, „wir werden das intern besprechen, bevor ich eine öffentliche Stellungnahme abgeben kann.“

Sie ist nicht nur Gemeinderätin für die SVP, sondern auch Funktionärin auf Ortsebene und war – wie viele andere auch – stets im Einsatz für den Erhalt des Krankenhauses Innichen. Die Kräfte für den Kampf um das Spital haben sich bereits vor Jahren in einer Initiativgruppe gebündelt, die sich „Pro Krankenhaus Innichen“ nennt, darin vereint, sind alle Bevölkerungsschichten, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit – das war von Anfang an so vereinbart.

Aber nun droht dieses Geflecht auseinanderzubrechen.

Grund dafür war ein Plakat anlässlich der Mahnwache für das Krankenhaus am 28. Oktober. Damals hatten sich knapp 2.000 Menschen vor dem Krankenhaus versammelt, um einen stillen Protest abzuhalten. Bewaffnet nur mit Lichtern und Plakaten wollten diese Menschen zeigen, wie wichtig ihnen ihr Spital ist.

Auf einem der vielen Plakate stand etwas geschrieben, das zumindest einen Teil der Initiativgruppe nachhaltig irritierte. Zitat: „Landtagswahl 2019 – SVP – Nein Danke“. Ganz abgesehen davon, dass die nächsten Landtagswahlen ein Jahr früher angesetzt sind, schien man sich der Sprengkraft dieses Satzes in Innichen nicht bewusst zu sein.

„Jeder kann seine Meinung frei äußern“, sagt Klaus Rainer, einer der fleißigsten Kämpfer für das Spital, „aber wenn vereinbart wurde, dass die Parteipolitik außen vor bleiben muss, dann sollte man sich auch daran halten.“

Freilich hat dieses „SVP – Nein Danke“ auch all jene mitten ins Herz getroffen, die der Partei angehören, aber mit der Sanitätspolitik von Landesrätin Martha Stocker nicht einverstanden sind. Das Plakat zielte wohl auf die Landesregierung ab, hat aber vor allem die SVPler vor Ort verletzt. „Lokale SVP-Exponenten“, sagt Klaus Rainer, selbst Volksparteiler, „haben sehr viel getan und gekämpft. Auch aus Solidarität mit ihnen allen, soll ein Zeichen gesetzt werden.“

Christina Zacher hat angeblich die Initiativgruppe pro Krankenhaus schriftlich darüber informiert, dass die SVP-Mitglieder nach der Plakat-Affäre austreten. „Wir legen unsere Arbeit vorerst auf Eis“, bestätigt Klaus Rainer.

MEHR ZU DIESEM FALL LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE.

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