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Uraufführungen von Stuppner und de Felice

Novus String Quartet: Packende Art des Musizierens(Foto: Jin-ho-Park)

Novus String Quartet: Packende Art des Musizierens(Foto: Jin-ho-Park)

Am Donnerstag, 12. November stehen zwei Uraufführungen auf dem Programm des Konzertvereins. Das junge Novus String Quartet wird zwei Werke (Auftragswerke des Südtiroler Künstlerbundes) von Hubert Stuppner und Arnaldo de Felice uraufführen.

Die vier jungen Koreaner gewannen im Jahr 2014 den 1. Preis beim Mozart Wettbewerb in Salzburg. Zu diesem Anlass beschrieb Lukas Hagen, Primgeiger des renommierten Hagen Quartetts, und Juryvorsitzender beim Wettbewerb, die Qualität des jungen Quartetts wie folgt: „Dieses Ensemble spielt unglaublich kompakt und ausgewogen. Alle vier Musiker agieren auf gleichem Niveau und haben eine packende Art des Musizierens.“ Für Furore sorgten die vier Herren erstmals 2012 in Europa, als sie beim renommierten ARD Musikwettbewerb den 2. Preis in der Kategorie Streichquartett erspielten. Seither füllt das Quartett die internationalen Konzertsäle und begeistert Publikum und Kritiker.

Auf dem Programm stehen Franz Schuberts Quartettsatz in c-Moll D. 703 und zwei Uraufführungen.

Hubert Stuppner: 6. Streichquartett „1915-2015“: Am 3. November 1915 meldete die auflagenstärkste Tiroler Zeitung „Der Tiroler“, das „vollständige Zusammenbrechen des dritten italienischen Ansturmes am Isonzo.“ Was dieser Zusammenbruch aber an menschlichem Leid bedeutete, wird erst durch die unvorstellbare Zahl von 150.000 Toten allein auf italienischer Seite deutlich. Noch erschreckender ist die vollkommene Gleichgültigkeit der Militärberichte für die Gefallenen, die neben der Reportage über die Kämpfe sich über Geographie und Geschichte verbreiteten, so als gäbe es die Gefallenen nicht. So liest man auf der ersten Seite des „Der Tiroler“ vom 13. November 1915: „Der 2500 Meter hohe Col di Lana liegt im großen Bogen, welcher die Tiroler Grenze von Predazzo-Drei Zinnen gegen die Parachagruppe beschreibt. Im Osten reiht sich das massiv der Fanes-Tofana-Gruppe mit über 3000 Meter hohen Gipfeln an. Um diese schneebedeckten Höhen tobt der Kampf schon wochen-, monatelang, aber mit längeren Unterbrechungen. Der Gefechtslärm brandet auch um die alte, hohläugige Schlossruine Buchenstein, am Fuß des Col di Lana und ruft die Manen des Cardinals Cusanus wach, der hier als reichsunmittelbarer Fürstbischof Hof hielt, während er mit Herzog Siegmund von Tirol im Streite lag (15. Jahrhundert).“ Am tiefsten hat mich die Nachricht berührt, dass die Soldaten, die zu Weihnachten in den Felsstollen ausharren mussten und froren, Weihnachtslieder sangen. (Hubert Stuppner)

Arnaldo de Felice: „Paralia“ für Streichquartett (2015) : „Die Komposition Paralia ist aus der Bekanntschaft und dem Austausch mit dem Innsbrucker Künstler Albert Hofer entstanden. Während seines langen Aufenthaltes in Griechenland hat er eine Reihe von Skulpturen geschaffen, die aus jenem Land Inspiration und Kraft gezogen haben; von diesen hat mich die Skulptur „Paralia“ Besonders beeindruckt. Die Wahl Hofers, Linien, Rundungen und Plastizität eines „antiken Steins“ einzurahmen und vor allem die Ausdrucksstärke dieser Interpretation haben mich dazu bewogen, Gedanken und Rhythmen der Gedanken, die zeitlich an die Dauer der Komposition selbst gebunden sind, in einer spezifischen Form von 5 kurzen Sätzen zu rahmen: Paralia, Den, Danzante, Come Recitativo e Veloce/ Possibile. Diese fünf musikalischen „Momente“ sind wie fünf Blicke, fünf verschiedene Möglichkeiten des Schauens, fünf unterschiedliche Perspektiven, unter denen man „Paralia“ sehen kann, und zugleich den griechischen Strand in Erinnerung zu rufen, von dem „Paralia“ seinen Namen erhalten hat. Nach Abschluss der Komposition hat die Musik ein Eigenleben und eine Selbstständigkeit entwickelt, wodurch sie zu etwas Anderem wurde im Vergleich zu dem, was sie in München inspiriert hatte, als ich einer Probe des Novus String Quartet zuhören konnte, das mein Streichquartett einstudierte. Beeindruckt hat mich welche Empathie die Erste Violine und der Cellist, das Quartett insgesamt meinem Werk gegenüber entwickelt haben. Und ich konnte feststellen, in welch neuer Dimension „Paralia“ in der Interpretation des Novus String Quartet ein neues Leben erhielt.“ (Arnaldo de Felice)

Termin: Donnerstag, 12. November um 20 Uhr im Konservatorium Bozen. Die Karten können unter [email protected] reserviert werden oder an den Kassen des Stadttheaters Bozen oder online unter www.stadttheater-bozen.it vorab gekauft werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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