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Die Identitäts-Krise

Der Freiheitliche Pius Leitner schlägt Alarm: „Unser Land verliert seine Identität und setzt die Zukunft aufs Spiel.“

Pius Leitner meint: „Südtirol befindet sich mitten in einer akuten Identitätskrise und ist dabei, die Weichen für die Zukunft falsch zu stellen.“

„Auf der einen Seite gibt es Bestrebungen, mit der österreichischen Staatsbürgerschaft die emotionalen Bande ans Vaterland zu stärken und die Autonomie zu festigen, auf der anderen Seite hingegen – und die scheint derzeit stärker zu sein – wird die Integration in den italienischen Staat vorangetrieben. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass derzeit dem Südtiroler Wunsch für den österreichischen Pass in Wien mehrheitlich nicht entsprochen wird. Wir müssen aber auch festhalten, dass Rom dabei ist, die Autonomie Südtirols einzuschränken und immer öfter in Frage zu stellen”, schreibt der freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag, Pius Leitner, in einer Aussendung.

Die wachsende Identifikation mit dem italienischen Staat könne daran festgemacht werden, dass die derzeitigen Vertreter in Rom (SVPD) einer Verfassungsänderung zugestimmt haben, die für Südtirol in Sachen Autonomie keinen Fortschritt darstelle. Im Gegenteil, man habe einer zentralistischen Reform, die faschistoide Züge aufweise, mit abgesegnet.

Nachdem die SVP jedoch bereits auf Milliarden Euro verzichtet, Klagen vor dem Verfassungsgericht zurückgezogen und auch sonst vor der Renzi-Regierung gekuscht habe, sei die Zustimmung für die Verfassungsreform eigentlich konsequent, allerdings zum Schaden Südtirol. Der Kniefall bzw. das Diktat bei der Erhaltung der kleinen Spitäler zeige die Schwäche Südtirols klar auf, kritisiert Leitner.

„Wer die letzten Jahre aufmerksam mitverfolgt hat, wird unschwer feststellen, dass sich die Südtiroler Politik gegenüber Rom immer mehr in eine Verteidigungshaltung begeben hat. Ständige Angriffe ermüden und erlahmen irgendwann den Widerstand; dazu kommt der Umstand, dass es inzwischen auch in Südtirol Politiker gibt, die meinen, den Staat retten zu müssen.

Es überzeugt nicht, wenn man auf eine Sicherheitsklausel bzw. auf einen Sicherungspakt verweist, die sich gegebenenfalls erst bewähren müssen. Eine Minderheit kann es sich nicht leisten, dem Staat gegenüber großzügig zu sein, da steht der Verlierer bereits fest. Es ist an der Zeit, über einen eigenständigen Südtiroler Weg nachzudenken, der eingefahrene Gleise verlässt und eine neue Richtung einschlägt.

Statt auf dem Zug ins Nirgendwo zu verharren sollte Südtirol den Zug in die Freiheit wählen. Es ist richtig, dass Südtirol darüber abstimmt, ob es einen Flughafen braucht oder will; wichtiger finde ich jedoch eine Abstimmung über den politischen Status. Wann, wenn nicht jetzt?”, so Leitner abschließend.

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