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Gerettetes Pustertal

Die „Eiserne Martha“ lässt Gnade walten: Der Gesundheitsbezirk Pustertal fällt der Sanitätsreform nun doch nicht zum Opfer.

Von Matthias Kofler

Die SVP-Leitung hat sich erneut mit der Sanitätsreform auseinandergesetzt. Im Zentrum der Debatte standen die vier Modelle der Verwaltungsreform, die Landesrätin Martha Stocker den Mitgliedern der Parteileitung zur Begutachtung vorgelegt hat.

Die vier Modelle reichen von einer leichten „Straffung“ der jetzigen Verwaltungsstruktur im Sanitätsbetrieb bis hin zu einer drastischen Kürzung. Mit welchem Modell die SVP weiterarbeiten will, wurde nicht entschieden. Die offene Diskussion mit den Sozialpartnern solle weitergehen. „Ich kann mit allen vier Modellen leben“, sagte Martha Stocker.

Zumindest eine Entscheidung ist in der Parteileitungs-Sitzung bereits gefallen: Die vier Sanitätsbezirke bleiben auch nach der Reform aufrecht. Die Gesundheitslandesrätin hat von ihrem ursprünglichen Vorhaben, den Bezirk Pustertal mit jenem des Bezirkes Eisacktal zusammenzulegen, nach heftiger parteiinterner Kritik wieder Abstand genommen.

Es sei „kein ideologischer Glaubenskrieg“ geführt worden, betont Martha Stocker. „Mir ging es darum, die Bezirke zu stärken.“ Im Moment seien die beiden kleineren Bezirke nämlich so aufgeteilt, dass sie im Vergleich zu den beiden größeren über ein kleineres Einzugsgebiet und über kleinere Daten verfügen. Das berge die Gefahr, dass diese kleinen Bezirke im Zuge der Reform an Kompetenzen verlieren könnten, so die Gesundheitslandesrätin.

Martha Stocker kann sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung der Parteispitze nicht verkneifen: Vor zwei Wochen wurde der Landesrätin nämlich noch der Vorwurf gemacht, den Mitgliedern der Parteileitung keine Dokumente zu den vier Modellen vorgelegt zu haben. Diese Dokumente wurden gestern nachgereicht. „Ich habe sämtliche Dokumente, die von landesweiter Relevanz sind, schon vor jener Sitzung an die Partei weitergereicht. Es ist dann die Partei, die entscheidet, was mit den Dokumenten passiert“, so Stocker.

Im Sarntal darf man indes aufatmen. Auf einer Grafik zur Verwaltungsreform, die die Landesrätin im Vorfeld der Sitzung vorgelegt hatte, war das Sarntal dem Bezirk Eisacktal/Pustertal zugeordnet. Martha Stocker führt diese Anomalität auf eine „komische Strichziehung“ in der Grafik zurück. Das Sarntal bleibe natürlich beim Bezirk Bozen.

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