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Die Fahnen-Polemik

Die Fahnen-Polemik

Bei der Berufsweltmeisterschaft seien den Südtiroler Teilnehmern die italienische Fahne und der Name „Team Italy“ aufgezwungen worden, kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit. Dies sei nicht notwendig gewesen.

Die internationalen Berufsweltmeisterschaften (Worldskills), die vergangene Woche im brasilianischen São Paulo stattfanden, waren ein voller Erfolg für die Südtiroler Teilnehmer. „Für die herausragenden Leistungen gilt es den Gewinnern zu gratulieren“, sagt die Süd-Tiroler Freiheit.

Doch:

„Leider wurde der große Erfolg auch heuer wieder durch den Umstand getrübt, dass den Südtiroler Teilnehmern italienische Trikolore-Fahnen in die Hand gedrückt wurden, um sie damit zu Italienern zu machen und den Sieg Italien zu widmen. Der Ruhm und die Anerkennung sollte jedoch Südtirol zugute kommen und nicht Italien“, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.

Die Süd-Tiroler Freiheit weiter:

„Bereits bei den den letzten Worldskills haben Südtiroler Teilnehmer davon berichtet, dass sie angehalten wurden, sich beim Sieg als Italiener auszugeben und die italienische Fahne mit auf die Bühne zu nehmen. Um sicherzustellen, dass dies auch geschieht, wurde von den Betreuern die Tiroler Fahne mit einem Knopf mit der italienischen Fahne zusammengebunden.

Selbst die Landesregierung bestätigte in einer Landtagsanfrage, dass es Anmahnungen gab, die Bezeichnung ‚Team South Tyrol‘ zu streichen und nur mehr den Titel ‚Team Italy‘ zu verwenden.

Diese Verleugnung der eigenen Identität ist umso unverständlicher, als dass nur Südtiroler Teilnehmer angetreten sind und das Land Südtirol dem LVH einen Beitrag von 210.000 Euro für die Veranstaltung gewährt hat.

LVH und Landesregierung haben sich bisher stets auf das Reglement der Worldskills ausgeredet, welches Südtirol angeblich zwingt, sich als Italien auszugeben.

Sowohl in der Verfassung, als auch in der Geschäftsordnung der Worldskills ist jedoch ausdrücklich die Mitgliedschaft von Ländern und Regionen vermerkt, sodass sich Südtirol demnach durchaus eigenständig positionieren könnte. Im Ethikkodex der Worldskills ist zudem die Multikulturalität und der Schutz der Würde der Teilnehmer verankert, sodass bestimmt niemand gezwungen werden kann, seine kulturelle Identität zu verleugnen.

Offenkundig fehlt es vielmehr an der notwendigen Sensibilität in Südtirol selbst, denn sogar beim Siegerempfang auf Schloss Maretsch in Bozen marschierten die Südtiroler Teilnehmer mit wehenden Italien-Fahnen ein. Weder der Landehauptmann noch der Landesrat für Kultur — die beide anwesend waren — störten sich daran, gerade so, als ob dies völlig normal sei.“

Die Süd-Tiroler Freiheit wird mit einer Anfrage im Landtag nun Aufklärung von der Landesregierung verlangen, welche rechtlichen Möglichkeiten es gemäß den Regeln der Worldskills gibt, zukünftig nur mehr als Team Süd-Tirol oder als gemeinsames Team der Europaregion Tirol anzutreten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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