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„Tempo 90 ist nicht die Lösung”

Der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann hält wenig von den Diskussionen über temporäre Tempolimits. 90 km/h würden wenig Erfolg bringen – aber dafür zusätzliche Staus.

In einer Aussendung schreibt der Europaabgeordnete:

In den vergangenen Tagen ist eine Diskussion um die zu hohe Stickoxidbelastung entlang der Brennerautobahn entstanden. In der Tat müssen die Anrainer der Brennerstrecke seit Jahren mit diesem Problem leben und nur die Vorgaben der EU zwingen nun, dieses endlich anzugehen.

„Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden aber wenig Erfolg bringen. Eine dynamische Reduzierung der Geschwindigkeit auf der Brennerautobahn auf 90 km/h wird die Kapazität der Autobahn verringern und besonders an Tagen, an denen die Autobahn bereits heute verstopft ist, zu weiteren Staus führen. Die Luftbelastung wird dadurch erhöht und nicht verringert“ glaubt der SVP Bezirksobmann des Eisacktals Herbert Dorfmann. Bereits heute gilt auf der Brennerautobahn von Brenner bis Bozen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h für PKW ?s. LKW ?s dürfen generell nicht schneller als 100 km/h fahren. Würde diese Geschwindigkeit eingehalten, wäre die Belastung der Anrainer mit Lärm und Abgasen bereits deutlich reduziert. Auf Grund der italienischen Gesetzgebung ist es aber äußerst schwierig, das Einhalten der Geschwindigkeitsgrenzen besonders bei PKW ?s und Motorrädern zu kontrollieren. Ein wichtiger Schritt wäre daher eine effizientere Geschwindigkeitskontrolle.

Tatsache ist, dass auf der Brennerautobahn zunehmend zu viele Fahrzeuge unterwegs sind und viele dieser Fahrzeuge, vor allem auch PKW ?s, mit alten Dieselmotoren betrieben werden. Wirklich gelöst werden kann das Problem nur durch moderne Motoren. Eine wirksame Maßnahme könnte daher die Einführung der Eurovignette sein, welche eine Staffelung der Maut für LKW ?s vorsieht und damit die Durchfahrt mit LKW ?s der neuesten Generation preisgünstiger macht.

Der Dachverband für Natur und Umweltschutz schlägt vor, gleich wie in Nordtirol die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene zu forcieren. „Dabei scheint man zu vergessen, dass wir derzeit eine sehr beschränkte zusätzliche Kapazität auf der Schiene haben. Den Anrainern ist wenig gedient, wenn die Anzahl der Güterzüge besonders in der Nacht weiter erhöht wird“ sagt dazu Herbert Dorfmann. Das Bundesland Tirol hat in den vergangenen Jahren effizient am Ausbau der Schiene gearbeitet. Die Unterinntaltrasse ist weitgehend fertiggestellt und in rund 10 Jahren werden die Züge einen Großteil des Bundeslandes Tirol unterirdisch queren.“ Bei uns haben die gleichen Leute, die jetzt eine Verlagerung auf die Schiene fordern, einen derartigen Ausbau der Schiene über Jahre bekämpft. Damit haben sie den Anrainern, die Lärm und Gestank ertragen müssen, keinen Gefallen getan“ meint Herbert Dorfmann.

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