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Der Rettungsversuch

Der Rettungsversuch

Richard Theiner hat sich der Stimme enthalten, als die Landesregierung das Dekret zur Abschaffung der Verwaltungsräte von Landesagenturen abänderte. Er will den Präsidenten-Posten der KlimaHaus-Agentur retten.

von Heinrich Schwarz

Umwelt-Landesrat Richard Theiner nimmt vorweg: „Es gab keinen Konflikt in der Landesregierung. Wir haben uns darauf geeinigt, den Fall KlimaHaus-Agentur genauer anzuschauen und zusammen eine Lösung zu suchen.“

Um was geht es?

Wie die TAGESZEITUNG exklusiv berichtete, hat die Landesregierung ein Dekret des Landeshauptmannes abgeändert, laut dem die Verwaltungsräte von Agenturen und Hilfskörperschaften des Landes abgeschafft werden. Und zwar zum Zeitpunkt der jeweiligen Neuernennung. Danach wird der Direktor zum gesetzlichen Vertreter und zum monokratischen Verwaltungsorgan.

„Dies ist im Sinne der Einsparung von Kosten und Humanressourcen“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Da die Agenturen und Körperschaften unmittelbar der zuständigen Landesabteilung unterliegen, bestehe eine Doppelgleisigkeit. Bei den Verwaltungsräten handle es sich um „doppioni“.

Das Dekret betrifft insgesamt 18 Einrichtungen, darunter die Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (Verwaltungsrat bereits am vergangenen Montag abgeschafft), die Rundfunkanstalt RAS, die Landesbibliothek „Teßmann“, das Arbeitsförderungsinstitut, die Marketingagentur SMG, die Claudiana, das Wohnbauinstitut und die KlimaHaus-Agentur.

Zumindest für letztere drei dürfte es jedoch eine Sonderbehandlung geben. Bei der Claudiana und dem Wobi hat Arno Kompatscher bereits angekündigt, dass man nach einer eigenen Lösung suchen werde.

Für die Beibehaltung des Verwaltungsrates der KlimaHaus-Agentur macht sich hingegen Umwelt-Landesrat Richard Theiner stark. Er hat sich bei der Abstimmung der Landesregierung vor einem Monat enthalten.

Theiner erklärt: „Bei der KlimaHaus-Agentur gibt es eine Zweiteilung der Aufgaben zwischen dem Präsident und dem Direktor. Während der Direktor vor Ort für den technischen Bereich und das Personal zuständig ist, vertritt der Präsident die Agentur in anderen Regionen. Schließlich hat die KlimaHaus-Agentur auch den Auftrag, im restlichen Staatsgebiet tätig zu sein.“ Diese Tätigkeit sei sehr erfolgreich und für die Südtiroler Wirtschaft von großer Bedeutung.

Während andere Agenturen direkt der Landesverwaltung unterliegen, gebe es beim KlimaHaus eine ganz andere Situation. „Wenn irgendjemand aus dem Ressort mit anderen Regionen und Körperschaften verhandelt, ist das etwas anderes, als wenn es jemand mit dem Präsidenten-Titel ist“, so Landesrat Richard Theiner. Er vertraut auf eine Lösung in der Landesregierung.

Derzeitiger Präsident der KlimaHaus-Agentur ist Stefano Fattor. Er wurde von der Landesregierung am 25. Juni 2013 ernannt, wobei er schon vorher Mitglied des Verwaltungsrates war. Die weiteren Mitglieder des dreiköpfigen Gremiums sind die Unternehmerin Haidrun Achammer und der hohe Landesbeamte Flavio Ruffini.

Fattor hat im Geschäftsjahr 2014 eine Vergütung von 26.639,53 Euro erhalten – Achammer 6.644,95 Euro. Laut den veröffentlichten Zahlen erhielt Ruffini keine Vergütung.

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