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Diskriminierte Behinderte

Ein unglaublicher Fall von Diskriminierung Behinderter hat sich in einem Hotel in Pozza di Fassa zugetragen.

Man kann nur den Kopf schütteln!

Die Geschichte, die die Trentiner Tageszeitung „L’Adige“ am Samstag veröffentlicht hat, beweist:

Es gibt sie noch, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung.

Der unglaubliche Fall hat sich in einem bekannten Hotel in Pozza di Fassa zugetragen. Zwei Urlauberpaare fühlten sich von einer im Hotel anwesenden Gruppe von körperlich Behinderten „gestört“.

Der Hotelbesitzer erzählte dem „Adige“:

Ein Urlauberpaar sei frühmorgens zum Check in erschienen. Im Rezeptionsbereich hielten sich zur selben Zeit mehrere Personen im Rollstuhl auf. Laut dem Hotelbetreiber hätten sich die beiden Urlauber kurz beraten – und entschieden sich, in ein anderes Hotel zu gehen. „Sie gingen einfach fort, ohne einen Grund zu nennen“, so der Hotelchef.

Das Verhalten des Urlauberpaares habe ihn und die Behindertenbetreuer bedrückt, so der Hotelbesitzer.

Damit nicht genug.

Ein paar Tage später kam dasselbe Urlauberpaar erneut ins Hotel, um mit dem Hoteldirektor zu sprechen. Das Paar war dem Hoteldirektor vor, er hätte sich zum Zeitpunkt der Buchung „warnen“ müssen (genau diesen Begriff soll das Paar gewählt haben), dass sich in dem Hotel auch Behinderte aufhalten würden.

Der Mann sagte wörtlich: „Wissen Sie, im Urlaub wollen wir keine Probleme haben.“

Der Hotelbesitzer meldete den Vorfall an den Tourismusverein.

Traurig, aber wahr: Auch ein anderes Urlaubspaar fühlte sich von der Anwesenheit der Behinderten im Hotel „gestört“.

Ein Urlauberpaar, Mann und Frau über 60, hatten eine Woche in dem Hotel in Pozza di Fass zugebracht. Sie protestierten nicht sofort gegen die Anwesenheit der rund 40-köpfigen Behindertengruppe, die sich ganz nebenbei – laut dem Hotelbesitzer – ziviler als zivil aufgeführt habe.

Zuerst beschwerten sie sich über das angeblich nicht so gute Essen. Dann kritisierten sie die zu strikten und zu eng bemessenen Frühstückszeiten. Als die Bediensteten das Paar fragten, was denn der tatsächliche Grund für ihre Unzufriedenheit sei, antwortete der Mann: „Wir sind entrüstet, weil wir mit Behinderten zu Mittag und zu Abend essen zu müssen …“

Das Paar hat das Hotel früher als geplant verlassen …

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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