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Das Kosten-Märchen

Das Kaufangebot der Erlebnishaus GmbH für die Kubatur des Bozner Bushahnhofs wurde gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Der Grund: Es liegt 32 Millionen Euro unter dem Kaufpreis, den René Benkos Signa laut Vertrag zu zahlen bereit ist.

von Artur Oberhofer

Das politisch-mediale Manöver war ziemlich durchsichtig. Am vergangenen Samstag berichtete die Tageszeitung „Dolomiten“, dass sich SVP, PD und Ökosoziale darauf verständigt hätten, das Benko-Projekt „zu versenken“. Die Parteien seien nicht mehr gewillt, „sich vom privaten Investor vor sich hertreiben zu lassen“.

Für Insider war klar: Die „Dolomiten“ gab in Hinblick auf die Sitzung des Bozner Koordinierungsausschusses die Linie vor.

Wie so oft in letzter Zeit: Es kam am Ende anders, als vom Tagblatt der Südtiroler bestellt. Der Koordinierungsausschuss entschied am Montag, das Benko-Projekt aus den Koalitionsverhandlungen auszuklammern.

Vor diesem Hintergrund der Nichtbeachtung (und in Hinblick auf den Showdown bei den Koalitionsverhandlungen) legte die Tageszeitung „Dolomiten“ am Mittwoch einen Scheit nach.

Das Tagblatt titelte: „Stadt schenkt Benko 88,1 Millionen Euro.“ Denn Benko biete 505 Euro für den Kubikmeter, den Privaten zahle er aber 847 Euro.

Nur: Das Tagblatt hat Äpfel mit Birnen verglichen – und ihren LeserInnen vorenthalten, dass die Erlebnishaus-Gruppe der Gemeinde einen noch viel niedrigeren Kubatupreis geboten hat.

Der TAGESZEITUNG liegt jetzt exklusiv das Kaufangebot der Erlebnishaus GmbH vor, das wie ein Staatsgeheimnis gehütet worden war. Auf der Grundlage der neuen Dokumente lässt sich belegen: Der Kaufpreis, den René Benkos Signa laut Vertrag bereit ist zu zahlen liegt 32 Millionen Euro über dem Angebot der Erlebnishaus GmbH.

Die Fakten:

Aus den Dokumenten, die der TAGESZEITUNG zugespielt worden sind, geht hervor, dass die Erlebnishaus GmbH für die Kubatur des Busbahnhofs (also für die Grundstücke und Liegenschaften der Gemeinde) 68.713.050 Euro.

Das entspricht einem Kubikmeter-Preis von 350 Euro.

Das Angebot der Signa bzw. der KHB liegt laut Programmatischer Vereinbarung bei 99,1 Millionen Euro.

Ein Preis von 505 Euro pro Kubikmeter.

Die Zahlen sprechen jedenfalls einen klare Sprache: Das Kaufangebot der Erlebnishaus GmbH liegt 44 Prozent unter jenem von Signa-KHB.

LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE:

* Wie viel Vermögenszuwachs die Gemeinde Bozen mit dem Benko-Projekt erzielen könnte

* Warum die Gemeinde Bozen beim Zuschlag an die Erlebnishaus-Gruppe 32 Millionen Euro verlieren würde

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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