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Wenig Gewicht

Die A- Jugend des FCS scheitert im Viertelfinale der Italienmeisterschaften. Warum es für unsere Jugendmannschaften (noch) nicht für ein Finale reicht.

Von Klaus Schuster

Wie die Juniorenauswahl des Landesverbandes ist auch die A- Jugend des FC Südtirol im Viertelfinale der Italienmeisterschaften ausgeschieden. Auch diese Mannschaft hat gezeigt, dass unsere Jugendmannschaften mit der nationalen Elite mithalten können, trotzdem aber nicht in der Lage sind ein Halbfinale oder ein Finale zu erreichen.

Über dies und einiges andere habe ich mich kürzlich mit meinem langjährigen Kollegen Stefano Manfioletti unterhalten, der mit Dro im Entscheidungsspiel gegen Unione Trieste unter ziemlich dramatischen Umständen in der 120. Minute der Verlängerung verloren hat.

Er weigert sich auch nach diesen Erfahrungen zu glauben, dass unsere Vereine absichtlich benachteiligt werden, ist aber auch der Meinung, dass wir als peripher gelegene Provinzen im nationalen Fußballverband sportpolitisch wenig Gewicht haben.

Manfioletti hat insgesamt 11 Jahre lang in der Serie D trainiert und mit Arco in den neunziger Jahren mehrere Jahre in Folge die Klasse gehalten.

Generell haben es die Vereine aus der Region Trentino Südtirol in der Serie D heutzutage schwerer als noch vor 15-20 Jahren. Der Grund dafür ist für ihn, dass man sich auf organisatorischer Ebene andernorts weiterentwickelt hat, während man in unserer Region auf dem damaligen Niveau stehen geblieben ist. Dro hat, für die Möglichkeiten, die man dort hatte, eine großartige Saison gespielt.

Die Serie D ist ja inzwischen nicht mehr die fünfthöchste sondern die vierthöchste Spielklasse – und da wird an vielen Standorten schon gearbeitet wie bei den Profis.

Stichwort Profis: Da Manfioletti über zwei Jahre auch Cotrainer beim FC Südtirol war, war natürlich auch der Verlauf der letzten Saison beim FCS ein Thema. Mit ihm als Cotrainer hatte dieser Club am Ende der Saisonen 2012/13 und 2013/14 einmal den dritten und einmal den zweiten Platz in der Abschlusstabelle belegt.

Auch er ist der Meinung, dass, nach dem Erreichen des Endspiels der Playoffs, die Erwartungshaltungen für die abgelaufene Saison anfangs zu hoch waren und dass einige Spieler nach dem verpassten Aufstieg nicht mit der richtigen Einstellung bei der Sache waren.

Es fehlte heuer ganz sicher ein Leader, wie es Alex Pederzolli war und einige Spieler, wie zum Beispiel Alessandro Campo, hatten einfach keine Motivation mehr. Dass der sportliche Leiter in Frage gestellt wird, wenn innerhalb von zwei Saisonen fünfmal der Cheftrainer und dreimal der Co-Trainer gewechselt wird, ist nicht weiter verwunderlich.

Die Tatsache, dass alle neu geholten Trainer anfangs eine Erfolgsserie hinlegten ist für ihn ein Hinweis dafür, dass der Verein für den Cheftrainer eigentlich gute Voraussetzungen schafft.

Stefano Manfioletti wird nächstes Jahr Trainer bei Trento Calcio. Nach über 20 Jahren erfolgreicher Trainertätigkeit übernimmt er damit zum ersten Mal den Trainerjob in seiner Heimatstadt und weiß noch nicht, ob der Verein in der nächsten Saison die Landesliga oder die Oberliga bestreiten wird. Abhängig ist das davon, ob Dro in die Serie D „ripescato“ wird oder nicht. Auf jeden Fall hat man in Trient Ambitionen und jetzt auch eine starke, kompetente Vereinsführung, die sich das Ziel gesetzt hat sobald als möglich wieder in die Leistungsklassen zurückzukehren, die den Traditionen der Trentiner Landeshauptstadt entsprechen.

 

 

 

 

 

 

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