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Die Nepal-Hilfe

Die Nepal-Hilfe

Nach dem Erdbeben in Nepal geben viele Südtiroler Hilfsorganisationen Unterstützung. Arno Kompatscher stellt weitere Geldmittel in Aussicht.

Einen Koordinierungstisch mit den in Nepal tätigen Südtiroler Hilfsorganisationen hat das Landesamt für Kabinettsangelegenheiten einberufen. Ziel ist es, den Informationsaustausch unter den Südtiroler Organisationen und Akteuren zu fördern und eine eventuelle gemeinsame künftige Einsatzstrategie zu definieren.

„Die Koordinierung und Absprache zwischen den verschiedenen Akteuren ist äußerst wichtig“, hob Landeshauptmann Arno Kompatscher hervor. Nepal sei für Südtirols Hilfsaktionen ein wichtiges Zielland.

„Dies zeigt die Tatsache, dass wenige Tage nach dem Erdbeben ein Betrag von 50.000 Euro als Soforthilfe bereitgestellt wurden“, so der Landeshauptmann. Und er stellte die baldige Zurverfügungstellung weiterer Mittel in Aussicht.

Dank großzügiger Spenden aus der Südtiroler Bevölkerung konnte bereits Soforthilfe für die betroffene Bevölkerung geleistet werden. Auch wurden verschiedenste Projekte im Gesundheits-, Kinderschutz- und Erziehungsbereich, in der Wasserversorgung bis hin zum Wiederaufbau einzelner Dörfer in Angriff genommen. Langjährige Partnerschaften mit lokalen Organisationen und Vertrauenspersonen machten es möglich, schnell Hilfe zu leisten.

Das Land ist neben der Unterstützung vieler Projekte von Südtiroler Organisationen schon seit 2010 in Nepal mit zwei Programmen des Zivilschutzes tätig. Die Initiativen erläuterten der Kommandant der Berufsfeuerwehr Ernst Preyer, der Leiter des Institutes für alpine Notfallmedizin an der EURAC, Hermann Brugger sowie Toni Preindl vom Bergrettungsdienst und Amtsdirektorin Elisabeth Spergser.

So unterstützt die Berufsfeuerwehr von Bozen den Aufbau der Feuerwehr von Kathmandu mit Ausbildung und Gerätschaften. Ein Kernteam von Bergrettern und Bergrettungsärzten absolvierte eine technisch-medizinische Ausbildung im Bereich der Bergrettung sowohl in Nepal als auch in Südtirol.

Auch heuer soll die bereits geplante Ausbildung in den zwei Bereichen fortgesetzt werden. Mittelfristig soll der Aufbau von drei Feuerwehrwachen in Kathmandu und eines Ausbildungszentrums für die Bergrettung in die Wege geleitet und mitfinanziert werden.

Neben rund 20 Hilfsorganisationen war auch Extrembergsteiger und Nepalkenner Reinhold Messner zu Gast. Er berichtete über die enormen Schäden, die an Kulturgütern sowohl im Kathmandu-Tal als auch im restlichen Erdbebengebiet entstanden sind und verweist darauf, dass er mit seiner Stiftung Hilfe und Unterstützung zugunsten der nepalesischen Bevölkerung anbieten kann.

Einigkeit aller Beteiligten herrschte darüber, dass langfristig die zwei Säulen der nepalesischen Wirtschaft gestärkt werden sollen: Tourismus und Landwirtschaft. Nur so könnte Nepal sich vor dem immer stärker spürbaren Einfluss Indiens und Chinas schützen und seine politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit bewahren, unterstrich Reinhold Messner.

Die weiteren Mittel des Landes Südtirol für die Unterstützung der Wiederaufbauprojekte der Südtiroler Organisationen sollen über eine Ausschreibung vergeben werden. Die Organisationen können nun innerhalb 16. Juni beim zuständigen Amt für Kabinettsangelegenheiten ihr Interesse bekunden und mitteilen, für welchen Bereich sie die Mittel einsetzen möchten. Weitere Koordinierungstreffen werden folgen.

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