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„Kein schlechtes Gewissen“

„Kein schlechtes Gewissen“

Das macht ihr so schnell keiner nach: Wie Josefa Brugger von der BürgerUnion mit nur 34 Vorzugsstimmen in den Meraner Gemeinderat gerutscht ist.
TAGESZEITUNG Online: Frau Brugger, die offizielle Bestätigung der Gemeinde Meran steht noch immer aus: Sind Sie nun in den Gemeinderat gewählt oder nicht?

Josefa Brugger: Die Wahlkommission der Region hat bestätigt, dass aufgrund eines Fehlers der Lega fälschlicherweise drei Mandate zugewiesen wurden. In Wirklichkeit stehen ihr nur zwei zu. Wir haben innerhalb der BürgerUnion nachgerechnet und sind selbst auch zu diesem Ergebnis gekommen. Ein offizielles Schreiben der Stadt Meran habe ich allerdings noch nicht in den Händen.

Mit nur 34 Vorzugsstimmen in den Gemeinderat einer Stadt wie Meran: Wie kann das sein?
Wir sind selbst alle baff, denn 34 Stimmen sind eher zum Schämen. Ich hätte mir schon mehr erwartet. Aber offenbar hat durch unsere Listenverbindung mit den Freiheitlichen ein Restmandat herausgeschaut.
Mit Verlaub: Fühlen Sie sich dazu berechtigt, mit nur 34 Stimmen im Gemeinderat Platz zu nehmen?

34 Vorzugsstimmen sind sehr wenig, das stimmt. Ich war selbst sehr enttäuscht. Möglicherweise war ich etwas verwöhnt, weil ich bei den Landtagswahlen 1.000 Stimmen erhalten habe. Allerdings habe ich kein schlechtes Gewissen, das Mandat anzunehmen. Ich habe alles für die Partei gegeben und ich habe viel Laufarbeit geleistet. Der Wahlkampf war ein Riesenaufwand, weil ich arbeite und Familie habe. Ich denke, ich habe mir diesen Sitz im Gemeinderat deshalb auch verdient.
Hat Parteichef Andreas Pöder schon gratuliert?

Ja. Er ist natürlich sehr erfreut.

Nach der Spaltung der Union hat die BürgerUnion einen massiven Schwund erlebt. Warum haben Sie Andreas Pöder die Treue gehalten?

Mir gefällt seine soziale Einstellung. Frauen hatten in der BürgerUnion immer eine wichtige Stimme. Man hat viele Freiheiten und kann sich selbst einbringen. Außerdem teile ich Pöders Einstellungen zu den Themen Familie, Frauen und Heimat.

Freuen Sie sich schon auf die erste Gemeinderatssitzung?

Ja. Der Gemeinderat wird für mich eine Plattform sein, wo ich mich besser als bisher präsentieren kann. Ich muss allerdings noch viel lernen, obwohl es nicht meine erste Erfahrung ist. Ich war bereits einmal kurzzeitig Gemeinderätin in Naturns, wo ich 2009 nachgerückt bin.
Am 24. Mai finden die Stichwahlen statt. Wer wird neuer Bürgermeister von Meran: Gerhard Gruber oder Paul Rösch?

Das kann ich noch nicht sagen. Wir geben noch keine Empfehlung ab, denn wir müssen uns erst parteiintern absprechen.

Interview: Karin Gamper

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