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Gute Stimmung

Das Wirtschaftsbarometer der Handelskammer: Das Geschäftsklima bei Dienstleistern und Transportunternehmen verbessert sich.

 

Die Stimmung der Unternehmen in der Dienstleistungsbranche und im Transportsektor ist heuer besser als im Vorjahr. Das Wirtschaftsbarometer des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen zeigt, dass vier von fünf Dienstleistungsunternehmen eine zufriedenstellende Ertragslage erwarten. Im Personentransport sind es sogar 96 Prozent und im Warentransport 84 Prozent. ?

Heuer ist das Geschäftsklima im Südtiroler Dienstleistungssektor so gut wie zuletzt vor sechs Jahren. Der Umsatz dürfte in Südtirol und im Ausland zulegen. Sowohl die Verkaufspreise als auch die Investitionen und die Beschäftigungssituation werden voraussichtlich stabil bleiben. Die Anzahl der Unternehmen und der Beschäftigten, sowie das beanspruchte Kreditvolumen im Dienstleistungssektor sind im Jahresverlauf leicht gestiegen. Nicht bessern wird sich nach Einschätzung der Unternehmen hingegen die Zahlungsmoral der Kund/innen.

Am besten sind die Geschäftsaussichten bei den unternehmensorientierten Dienstleistungen und in der Informatikbranche. Am bescheidensten sind sie im Kredit- und Versicherungswesen. Dort machen sich das derzeit sehr niedrige Zinsniveau und die krisenbedingten Problemkredite bemerkbar. Die Europäische Zentralbank stellt sehr viel Liquidität zu sehr günstigen Konditionen zur Verfügung. Auch aufgrund dieser Maßnahmen dürfte bei den Banken das Kreditvolumen im Jahr 2015 wieder wachsen.

Der Transportsektor setzt sich aus Unternehmen des Waren- und Personentransports zusammen. Letzterer war aufgrund der öffentlichen Aufträge im Nahverkehr von der Krise weniger betroffen. Für heuer gehen 96 Prozent der personenorientierten Transportunternehmen von einer positiven Ertragslage aus. Viele Unternehmen sind der Meinung, dass der Umsatz auch aufgrund von Möglichkeiten zur Erhöhung der Verkaufspreise zu steigern sei.

Im Warentransport scheint dies wegen des großen Konkurrenzdrucks nicht möglich. Allerdings profitieren die Unternehmen dieser Sparte derzeit vom niedrigen Ölpreis, der sich positiv auf die Treibstoffkosten auswirkt. Auch die erwartete Umsatzsteigerung mit Kund/innen aus dem Ausland spiegelt sich in den Erwartungen wider. Waren 2014 noch 76 Prozent der Warentransporteure mit ihrer Ertragslage zufrieden, blicken nun 84 Prozent optimistisch auf das laufende Jahr. Sowohl im Waren- als auch im Personentransport ist die Investitionsplanung verhalten, die Beschäftigungslage dürfte sich aber verbessern.

Handelskammerpräsident Michl Ebner weist auf die Bedürfnisse des tertiären Sektors hin: „Die Dienstleistungsbranche braucht bestmögliche Rahmenbedingungen, zum Beispiel in punkto Erreichbarkeit. Der Stopp der Flugverbindung Bozen-Rom im Sommer ist diesbezüglich nicht förderlich.“

Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände:

?Walter Amort, hds-Präsident, und Christoph Rainer, Präsident der Dienstleister im hds

Walter Amort

Walter Amort

„Das gute Geschäftsklima und die positive Stimmung untermauern, dass der Dienstleistungssektor einen der dynamischsten Motoren der Südtiroler Wirtschaft darstellt – vor allem stechen hier die Bereiche unternehmensorientierte Dienstleistungen und Informatik hervor.

Wir brauchen jetzt noch bessere Rahmenbedingungen für unsere Betriebe, damit diese nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch im ländlichen Raum Wertschöpfung kreieren und Arbeitsplätze schaffen können.

Dazu gehören u.a. schnelle Internetverbindungen und internationale Vernetzungen.“

?Gert Lanz, Präsident des lvh.apa Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister

LVH-Obmann Gert Lanz

LVH-Obmann Gert Lanz

„Momentan wäre der Erfolg der groß angelegten Geldpolitik der EZB sehr wichtig.

Die Öffnung der Geldschleusen und die Subvention des Bankensystems soll vor allem die Kreditvergabe im Euroraum ankurbeln.

Das Kreditprogramm muss aber so gestaltet werden, dass die Darlehen nicht nur dem Zweck dienen, die Bilanzen der Banken aufzubessern.

Es muss gewährleistet werden, dass das Geld auch tatsächlich bei den kleinen Betrieben ankommt.“

?Horst Fritz, Obmann der Berufsgruppe Medien, Design und IT im lvh

„Die verbesserte Wirtschaftslage wirkt sich auf alle Dienstleistungsbranchen positiv aus, besonders auf den IT-Sektor. Wir rechnen mit einer jährlichen Beschäftigungszunahme von 2% in den nächsten zehn Jahren, wobei sich auch auf gesamteuropäischer Ebene die Position der IT-Dienstleister (zurzeit Rang 38 von 255) verbessern wird. Das wirkt sich auch auf alle anderen Dienstleistungs- und Produktionsbereiche aus, weil der IT-Bereich wie kein anderer auf alle Sektoren einwirkt.“ ??Mit freundlichen Grüßen

 

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