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Matthias Lošek ist der neue Operndirektor

Matthias Lošek: Wer kommen mag, ist willkommen, egal ob in “Jeans oder Pelz” (Foto: Fondazione Haydn Stiftung)

Matthias Lošek: Wer kommen mag, ist willkommen, egal ob in “Jeans oder Pelz” (Foto: Fondazione Haydn Stiftung)

Matthias Lošek ist der neue Operndirektor der Stiftung Haydn Orchester von Bozen und Trient. Der Verwaltungsrat hat den Planungsauftrag für die regionale Opernsaison der nächsten vier Jahre einstimmig an den 45-jährigen Österreicher vergeben.

Vergangenen Januar hat das Ministerium für Kulturgüter und Tourismus der Stiftung Haydn Orchester eine doppelte Aufgabe übertragen: Als anerkannte „Istituzione concertistico-orchestrale” ist die Stiftung – erster Fall in Italien – auch für die Führung des Traditionstheaters in Bozen verantwortlich. „Um dieser Herausforderung gerecht zu werden“, erläutert Präsidentin Chiara Zanoni, „entwickeln wir ein neues Geschäftsmodell zur Umsetzung der Operntätigkeit auch im Netzwerk mit anderen kulturellen Institutionen. In diesem Sinne verstehen wir das Traditionstheater auch als Werkstatt für neue Ausdrucksformen. Wir möchten dem Publikum, vor allem auch dem jungen, ein innovatives und multidisziplinäres Opernerlebnis mit zeitgemäßen Produktionen anbieten, ohne dafür das traditionelle Repertoire aufgeben zu müssen.“

„Aufbauend auf einen tollen Klangkörper wie dem Haydn Orchester”, so Matthias Lošek, „möchte ich die Opernliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts nicht einfach als Mehrwert ins Programm aufnehmen, sondern diese als programmatischen Schwerpunkt unserer Operntätigkeit setzen. Gerade für diese Art des Musiktheaters gibt es auf internationaler Ebene eine starke Nachfrage nach soliden Partnern, um gemeinsam hochwertige und dennoch finanziell tragbare Projekte zu realisieren. Mit entsprechenden dramaturgischen Überlegungen können wir den Bogen von der Gegenwart auch bis in den Barock spannen. Unsere Opernspielzeiten verstehe ich als Angebot an alle interessierten Menschen – wer kommen mag, ist willkommen, egal ob in “Jeans oder Pelz”, wie David Pountney sagt. Es geht nicht ums Konservieren, sondern im Gegenteil: Unsere Oper ist aktuell, aufregend und verführerisch. Sie lässt niemanden kalt.”

Matthias Lošek wurde 1969 in St. Pölten geboren und hat Geschichte und Deutsche Philologie an der Universität Wien studiert. Er war als Film- und Kulturkritiker der Wochenzeitung Niederösterreichische Nachrichten tätig. Von 2000 bis 2007 zeichnete er als künstlerischer Leiter der Sparte “Kunst aus der Zeit” der Bregenzer Festspiele verantwortlich. Von 2007 bis 2010 stand er dem Kulturstadtrat der Stadt Wien als kulturpolitischer Berater und persönlicher Referent zur Seite. Seit 2010 ist er künstlerischer Leiter von Wien Modern, dem größten Festival für Neue Musik in Zentraleuropa; 1988 von Claudio Abbado gegründet umspannt das Festival verschiedenste Ausdrucksformen der Kunst des 21. Jh.s.

Mit der Ernennung von Matthias Lošek wird das künstlerische Leitungsteam der Stiftung in seinen verschiedenen und komplementären Kompetenzen vervollständigt: Prof. Daniele Spini hat die künstlerische Leitung des sinfonischen Bereichs inne, an seiner Seite steht M° Arvo Volmer als Chefdirigent und für die künstlerische Leitung des Festivals Tanz Bozen wurde Prof. Emanuele Masi bestätigt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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