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Die Angst der Rentner

Das Renteninstitut INPS hat zahlreichen Rentnern einen Brief zukommen lassen: Darin wird den Pensionisten mit einer 500-Euro-Strafe und dem Einfrieren der Rente gedroht, weil sie die RED-Erklärung nicht ausgefüllt hätten. Die Hintergründe.

Von Matthias Kofler

Andreas Pöder

Andreas Pöder

Viele Rentner trauten ihren Augen nicht, als sie das Schreiben des Renteninstituts INPS erhalten hatten: In dem Brief ist von einem Bußgeld im Wert von 500 Euro und dem Stopp der Rentenauszahlung für das laufende Jahr die Rede.

Der Grund: Die Pensionisten hätten ihre RED-Erklärung des INPS nicht fristgerecht ausgefüllt und abgegeben. Dadurch würden dem Renteninstitut eine Reihe von Angaben, etwa zum Einkommen, dem Besitzstand und den Bankzinsen der Rentner fehlen.

„Dabei handelt es sich um eine bürokratische Schikane des INPS für jene Rentner, die keine zusätzliche Steuererklärung (Modell 730 oder UNICO) abgeben müssen, also eigentlich keine zusätzlichen Einkommen haben“, kritisiert Andreas Pöder von der BürgerUnion. Das Problem: Seit 2011 will das INPS auch von diesen Rentnern wissen, wie viel Bankzinsen sie erhalten oder welche sonstigen Einkommen sie beziehen.

Die Rentner sollten das ausgefüllte Dokument bis zum 28. Februar nachreichen, um damit einer möglichen Strafzahlung zuvorzukommen. Allerdings ist diese Abwicklung nur in den Patronaten möglich.

Auf Anfrage der TAGESZEITUNG heißt es vonseiten des Renten-Patronats im ASGB: Derzeit sei noch unklar, warum so viele Rentner ein solches Schreiben erhalten haben. Entweder liege der Fehler beim INPS – oder es hätten im Jahr 2011 tatsächlich so viele Pensionisten einfach vergessen, das Dokument auszufüllen.

„Wer das verabsäumt hat – und offenbar handelt es sich hier um viele Rentner, denen die Prozedur nicht klar war – wird jetzt zusätzlich mit Rentenstopp und Bußgeldern schikaniert“, meint Andreas Pöder. Viele Rentner seien mit diesen Erklärungen überfordert. Zudem sei ihnen nicht bewusst gewesen, was sie mit dieser RED-Kampagne des INPS anfangen sollten.

Der Abgeordnete bezeichnet die Vorgangsweise des INPS als überbürokratisch. In einer Landtagsanfrage will Pöder nun die Landesregierung auf die Thematik aufmerksam machen und von dieser eine Intervention beim INPS einfordern, damit man dort nicht länger „mit dem Holzhammer auf die mit der RED-Bürokratie überforderten Rentner einhaut“.

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