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Peinliche Absage

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Monatelang bereiteten die Freiheitlichen den Sicherheitstag in Sterzing vor. Nun wurde dieser überraschend abgesagt. Die Organisatoren sind frustriert.

von Markus Rufin

Seit September gibt es im Wipptal wieder eine Freiheitliche Bezirksgruppe. Geleitet wird diese von Heidi Sparber. Sie will die Blauen im Norden wieder auf Vordermann bringen und die Präsenz stärken.

Bisher äußerte sich die Bezirksgruppe zwar zu einigen Themen, öffentliche Auftritte gab es aber kaum. Deshalb arbeitete allen voran Sparber seit mehreren Monaten an einer Veranstaltung, die auch den Wahlkampf der Blauen im Wipptal eröffnen sollte: der Sicherheitstag in Sterzing. Auch die Landesleitung unterstütze die Veranstaltung.

Geplant war ein Nachmittag mit Vorträgen zum Thema Sicherheit. Drei Monate lang wurden Ideen gesammelt und daran gearbeitet. Erst vor einigen Tagen veröffentlichten die Freiheitlichen das Programm. Zuerst sollten Heidi Sparber, Obmann Andreas Leiter Reber und Ehrenobmann Pius Leitner Begrüßungsworte sprechen. Anschließend sollten Vorträge zu den Themen Einbrüchen und Alkohol und Drogen vorgetragen werden. Eine Diskussion und ein kleiner Umtrunk sollten die Veranstaltung abschließen

Sparber bemühte sich, interessante Referenten und Gäste einzuladen. Zur Alkohol- und Drogenprävention sollten die beiden angesehenen Experten Konrad Fissneider und Kurt Unterhuber referieren. Zum Thema Einbrüche und Betrug sollte der Bezirkskommandant der Carbinieri Alberto Azzalini Stellung nehmen.

Heidi Sparber

Auch der Termin für die Veranstaltung stand bereits fest. Am 12. Mai sollte der Sicherheitstag stattfinden. Wenige Tage vorher sagten die Freiheitlichen aber überraschender Weise ab. Grund für diese Entscheidung ist ein Gesetz. Denn Bezirkskommandant Azzalini darf gar nicht auftreten. Die Carabinieri sind nämlich Teil des Militärs und dürfen laut Staatsgesetz nicht bei Parteiveranstaltungen auftreten – egal welchen Zweck die Veranstaltung erfolgt.

Da damit der Hauptreferent abgesprungen ist und Heidi Sparber „keine halben Sachen“ machen möchte, wurde der „1. Freiheitliche Sicherheitstag“ nach einer kurzen Rücksprache mit der Parteileitung abgesagt. Sparber suchte zwar nach einer Möglichkeit, einen Ersatzreferenten zu finden, aber letztendlich schien nur eine Absage sinnvoll. Die Organisatoren sind trotzdem zutiefst enttäuscht. „Es tut mir unglaublich weh, ich habe sehr viel Zeit, Aufwand und Energie in den Sicherheitstag hineingesteckt. Es ist sehr schade, dass er jetzt nicht stattfindet“, sagt eine frustrierte Heidi Sparber.

Vor allem, weil sie sich aber mit Alberto Azzalini abgesprochen habe, sei sie enttäuscht: „Ich habe bei Herrn Azzalini mehrmals nachgefragt, ob sein Auftritt in Ordnung geht. Er hat mir immer versichert, dass es keine Probleme geben wird. Leider hat er am Montag dann abgesagt.“ Sie habe sich auf den Bezirkskommandanten verlassen, weil er ihr zuvor die hundertprozentige Bestätigung seiner Anwesenheit versicherte.

Auch der freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber ist enttäuscht: „Es wäre ein wichtiges Zeichen gewesen, wenn ein Vertreter der Ordnungskräfte sich den Fragen und Sorgen der Bürger im Rahmen eines öffentlichen Vortrages gestellt und konkrete Möglichkeiten der Prävention von Einbrüchen aufgezeigt hätte.“

Das Comeback der Freiheitlichen im Wipptal ist aber trotzdem fest eingeplant. Man werde den Sicherheitstag an einem anderen Datum mit anderen Referenten durchführen. „Wir müssen zuerst nochmal alles neu organisieren, aber ich denke, wir können sicher einen geeigneten Termin finden“, glaubt Heidi Sparber.

 

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