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Industrielles Hoch

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Das Geschäftsklima im Südtiroler Verarbeitenden Gewerbe ist ausgesprochen gut – besonders  in der Metallverarbeitung, im Maschinenbau und im Nahrungsmittelsektor.

Die Frühjahrsausgabe des Wirtschaftsbarometers des WIFO zeigt im Verarbeitenden Gewerbe ein sehr positives Geschäftsklima. Laut Umfrage war die Ertragslage im Jahr 2017 für 92 Prozent der Unternehmen befriedigend und für 2018 erwarten sogar 95 Prozent ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis.

Ein Drittel der Befragten bewerten die Ertragslage – sowohl im Bezug auf das abgeschlossene als auch auf das laufende Jahr – sogar als gut. Somit steigt die Stimmung in diesem Sektor das fünfte Jahr in Folge an.

2017 konnten 57 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe ihren Umsatz erhöhen. Auf dem lokalen Südtiroler Markt wurde ein wesentliches Wachstum des Geschäftsvolumens erzielt und auch der italienische Markt zeigte eine günstige Entwicklung.

Das Auslandsgeschäft verlief ebenfalls sehr positiv: Südtirols Exporte erreichten 2017 fast 4,8 Milliarden Euro, mit einem Zuwachs von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders zugenommen haben die Ausfuhren von Transportmitteln und Komponenten für die Automobilindustrie (+26 Prozent) sowie von Maschinen und Anlagen (+18 Prozent).

Für 2018 erwarten die Unternehmen weiterhin wachsende Umsätze auf allen Absatzmärkten und eine leichte Steigerung der Verkaufspreise.

Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes melden für 2017 auch erhöhte Investitionen, vor allem in Maschinen. Dies dürfte sich auch heuer fortsetzen, dank der günstigen Voraussetzungen: Die Nachfrage steigt weiter an, der Kreditzugang hat sich in den letzten Jahren gebessert und die vom Staat vorgesehenen steuerlichen Begünstigungen wurden für das Jahr 2018 verlängert.

Die Aussagen der befragten Unternehmen bezüglich der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit deuten auf eine leichte Steigerung hin.

Unter den verschiedenen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes zeigen die Metallverarbeitung, der Maschinen- und Anlagenbau sowie der Nahrungsmittelsektor das beste Geschäftsklima. In der Herstellung von Baumaterialien wird heuer zwar keine gute, immerhin aber eine befriedigende Ertragslage erwartet.

Die Stimmung der Unternehmen im Bereich Druck und Grafik sind hingegen ganz unterschiedlich: etwa die Hälfte erwartet heuer eine gute Ertragslage, ein Viertel geht aber weiterhin von einer schlechten Rentabilität aus.

Die Reaktionen

Handelskammerpräsident Michl Ebner ist über das gute Geschäftsklima erfreut und unterstreicht die Rolle der Digitalisierung, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe zu sichern:

„Der Handelskammer Bozen ist es ein großes Anliegen, den digitalen Wandel der Südtiroler Wirtschaft voranzutreiben und die Unternehmen durch eine Reihe von Initiativen und Beratungen zu unterstützen und zu sensibilisieren.“

Claudio Corrarati, Präsident CNA-SHV:

„Die Daten des WIFO bestätigen, dass die politischen Entscheidungen des Landes sowie die Bemühungen unserer Unternehmen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität in die richtige Richtung gehen. Um diesen Wachstumstrend zu fördern, muss man allerdings auf Entbürokratisierung setzen und den Kreditzugang gewährleisten, andernfalls müssen Klein- und Kleinstunternehmen bei den ersten Anzeichen einer Krise erneut mit verheerenden Folgen rechnen.“

Federico Giudiceandrea, Präsident Unternehmerverband Südtirol:

„Steigende Beschäftigung, Investitionen und Exporte: die verarbeitenden Betriebe sind weiterhin der Motor unserer Wirtschaftsentwicklung und tragen damit zu unserem Wohlstand bei. Um diesen Weg weiterzugehen braucht es wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Ebenso wichtig ist es, junge Talente auszubilden und hierzubehalten bzw. qualifiziertes Personal nach Südtirol zu holen: Unsere Kompetenzen werden unsere Zukunft bestimmen. “

Gert Lanz, Präsident lvh.apa Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister:

„Die Produktionskapazitäten sind derzeit bei fast allen Betrieben über 90 Prozent ausgelastet. Diese positive Wirtschaftssituation sowie die Investitionsförderungen auf Landesebene ermutigen die Betriebe zu wachsen und neue Märkte ins Auge zu fassen. Auch für junge Menschen eröffnen sich neue Perspektive: Wer jetzt eine Lehrstelle sucht, hat die Chance seines Lebens.“

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