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„Ich habe Angst“

Yasmine und Yassine

Seit Sonntag werden der vierjährige Yassine und die zweijährige Yasmine vermisst. Die Mutter der beiden Geschwister ist verzweifelt: „Für mich ist eine Welt zusammengebrochen.“

Tageszeitung: Frau Rosa M., was ist am Sonntag passiert?

Rosa M.: Wir hatten vereinbart, dass er sich am Sonntag um die Kinder kümmert, da ich selbst arbeiten musste. Um 8.00 Uhr ist er dann auch gekommen und hat gleich angefangen, im Wohnzimmer mit den Kindern zu spielen. Ich habe mich dann fertig gemacht und bin zur Arbeit.

Haben Sie irgendetwas Ungewöhnliches an ihm bemerkt?

Nein, absolut nicht. Er war ganz normal, wie immer, ruhig – es war nichts, was in mir irgendwelche Zweifel geweckt hätte. Ich habe dann, wie immer wenn er mit den Kindern unterwegs ist, bei ihm angerufen um mich zu erkundigen. Aber er hatte das Handy immer ausgeschaltet. Auch meine Mutter hat ihn nicht erreicht und in der Wohnung war er auch nicht.

Gab es schon einmal Probleme, als er mit den Kindern alleine war?

Nein, nie. Auch als er am Telefon nicht geantwortet hat, habe ich nicht sofort das Schlimmste befürchtet. Erst als ich nach Hause gekommen bin und im Zimmer der Kinder die leeren Schränke gesehen habe, ist eine Welt für mich zusammengebrochen.

Hat er auch die Dokumente der Kinder mitgenommen?

Nein, glücklicherweise habe ich die Dokumente immer in meiner Tasche.

Hat Ihr Ex-Mann noch Familienangehörige in Tunesien?

Alle seine Verwandten leben in Tunesien. Er hat nur einen Onkel in Mailand, aber wir haben ihn bereits kontaktiert und er hat keine Ahnung, wo die Kinder sind.

Haben Sie Angst, dass ihr Ex mit den Kindern ins Ausland will?

Ich habe einfach alle Ängste dieser Welt: Ich habe Angst, dass er abhauen könnte. Und ich habe Angst, dass er ihnen etwas antun könnte oder dass ich sie nie wieder sehe.

Interview: Lisi Lang

Wer die beiden Kinder oder den Vater gesehen hat, bzw. anderweitige Hinweise hat, soll sich bei den Carabinieri melden: 0471/337662

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • andreas

    „Nicht ohne meine Tochter“ ist zwar vor 31 Jahren erschienen, aber aktueller den je. In dem Fall war es ein Iraner.
    Verhindern, dass Väter Kinder in ihr muslimisches Heimatland entführen, wo sie dann rechtlich geschützt sind, kann man es wohl nicht.
    Auch wenn sie ihre Kinder in Tunesien aufspüren würde, sofern er schon dort ist, bekommt sie die Kinder nicht so einfach zurück.

  • robby

    Aber es musste ja ein Tunesier sein.

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