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„Italienischer als Italien“

Fotohinweis Antonello Vanna

Während die Fans ihre Mannschaft feiern, schießt sich die Süd-Tiroler Freiheit auf die „italienischen Verhältnisse“ beim HCB Südtirol ein: Bei den Heimspielen in Bozen fühle man sich als Südtiroler nicht daheim.

Von Matthias Kofler

„HCB Südtirol? Von wegen!“

Mit harschen Worten reagiert Matthias Hofer, Hauptausschussmitglied, Gemeinderat und selbst glühender Hockeyfan, auf die Außendarstellung von Südtirols Vorzeige-Eishockeyclub. Südtirol sei ein sportverrücktes Land. Auch der Hockeysport erfreue sich immer größerer Beliebtheit. Und er selbst freue sich auch, wie viele seiner Landsleute, über den Einzug des HCB Südtirol in das Finale der EBEL, wo er gegen Salzburg um den Titel kämpft. „Doch was sich in der Eiswelle bei den Heimspielen abspielt hat, mit Südtirol sehr wenig bis gar nichts mehr zu tun – und viele junge Menschen habe sich bei mir beschwert“, berichtet der Jungpolitiker der Süd-Tiroler Freiheit.

Die Kritik kommt überraschend: Immerhin steht der HCB Südtirol völlig verdient im Endspiel um den EBEL-Titel. In einem hochspannenden Spiel verlor der HCB Südtirol am Sonntag in der Verlängerung mit 6 zu 5 gegen Salzburg. Die Bullen haben jetzt den ersten Matchpuck.

Matthias Hofer begründet seine Empörung über den HCB Südtirol wie folgt:

„In den Heimspielen fühlt man sich nicht, als ob man in Südtirol wäre, sondern wie mitten in Italien. Der Stadionsprecher stimmt immer zuerst auf italienisch an, die Sprechgesänge sind ausschließlich auf Italienisch, und auch am Fahnenmeer erkennt man nicht, dass die ,Weiß-Roten’ spielen, sondern die Grün-Weiß-Roten. Wem das noch immer nicht genug ist, der bekommt als Krönung vor Spielbeginn noch die italienische Hymne zu hören.“

Es sei, so Hofer weiter, „wie ein Stich ins Herz für uns Südtiroler“, dass ein Verein, der HCB Südtirol und im Volksmund die ,Weiß-Roten’ heiße, „unser Land dermaßen versucht, italienischer als Italien zu präsentieren“, kritisiert der Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit. Viele gingen genau deshalb nicht mehr zu den Spielen nach Bozen, „da sie sich zurecht fühlen wie in einem anderen Land.“

Hofer fordert die Verantwortlichen auf, Südtirol stolz zu vertreten. Immerhin gingen viele Südtiroler Steuergelder an den Verein. „Der HCB Südtirol ist ein Aushängeschild unseres Landes und es sollte deshalb eine Selbstverständlichkeit sein, Südtirol und nicht Italien zu vertreten“, zeigt sich Matthias Hofer von der Süd-Tiroler Freiheit überzeugt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (90)

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  • erich

    Ich kritisiere hier nicht Herrn Hofer, ich kritisiere die Presse, dass sie jeden dummen Schmarren einer 2% Bewegung wieder gibt. Wenn es nun bei Sport Veranstaltungen wie beim Hockeyclub in Bozen zwischen Italienern und Deutschen normal friedlich gefeiert wird und nicht mehr wie früher als es noch die „mele marce“ gab, dann ist das etwas großartiges. Nein dann müssen von Deutscher Seite solche STF Neandertaler kommen und Feuer legen.

    • leser

      ich verstehe sowieso nicht, was eine sportliche leistung mit heimat und fahnenzugehörigkeit zu tun hat
      man sollte vielleicht mehr hinterfragen warum klotz die millionen an rentenvorschuss eingesackt hat ohne grosse patriotische gewissensbisse gehabt zu haben , das dank einem gesetz das sie alle vollzählig unter höchster geheimhaltung verabschiedet haben
      die grosse durststrecke, die ein sportler durchlebt , bis er an den sporthimmel ankommt da ist der politiker auch nicht dabei oder?, welcher verdienst ist es, wenn ein spitzensportler diesen biss und ehrgeiz aufstellt?

  • noando

    früher wurden kriege für olympische spiele ausgesetzt. sport verbindet nord- und südkorea. die wm06 hat deutschland für die welt wieder sympathisch gemacht. und was macht unsere spalter-partei aus dem sport?

    was wollt ihr denn? ticketvergabe laut proporz? zweisprachigkeitsprüfung für das ordungspersonal? ein kruzifix im tor?

    wenn mir noch jemand sagen will, dass die stf eine alternative sei, dass diese partei possitives für unser land zustande brächte, ohne im gegenzug einen trümmerhaufen zu hinterlassen, dann ist demjenigen nicht zu helfen. ich schließe mich der aussage von @mannik (iq) und @erich & @watschi zu 100 % an!

    • leser

      noando
      genau das haben diese leute bewusst vergessen
      stf und co sollte die sportler in ruhe lassen, vielmehr sollten sie klotz und co hinterfragen warum sie zum beispiel die rentenvorschüsse vom italienischen staat entgegengenommen haben, war das kein verat um in ihrer sprache zu reden

  • andreas

    Was hätte dieses Bürschen in der Zeit gesagt, als Horden von Fans aus Varese oder Alleghe nach Bozen kamen, in abgesperrten Zonen durch die Stadt bzw. um das Stadion bei der alten Messe Bozen zogen, Leute verdroschen und Motorräder angezündet wurden?
    War zwar etwas gefährlich, lustig war es aber trotzdem.
    Gasser, Oberrauch oder Pasqualotto hatten einen hohen Unterhaltungswert.
    Die Schlachtgesänge waren immer auf italienisch, mitgesungen haben wir alle.

    Heutzutage sollte es aber anscheinend auch beim Eishockey politisch korrekt zugehen.

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