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Kriechspuren für Langsamfahrer?

Das Land prüft Kriechspuren für langsame Fahrzeuge im Pustertal. Bei einer Wirtschafts-Diskussion mit Arno Kompatscher ging es auch um Tanktourismus die Energieversorgung.

Die Pustertaler Staatsstraße, der Tanktourismus, eine sichere Energieversorgung für das Pustertal und Anliegen für den ländlichen Raum standen im Mittelpunkt des Diskussionsabends der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft im Gespräch“ im Ragenhaus in Bruneck mit Landeshauptmann Arno Kompatscher. Organisiert wurde er vom Südtiroler Wirtschaftsring.

Neben der Brennerautobahn, die quasi die „Hauptschlagader“ der Südtiroler Erreichbarkeit darstellt, ist für das Pustertal vor allem die Staatsstraße von besonderer Bedeutung. „Wir, die Pustertaler Wirtschaftsvertreter, wünschen uns auch für die Zukunft eine Gesamtlösung, keine Insellösungen“, brachten Daniel Schönhuber, Philipp Moser und Anton Schenk das gemeinsame Anliegen auf den Punkt.

Riggertalschleife 2024 fertiggestellt

Die Antwort von Landeshauptmann Kompatscher folgte prompt: „Eine Politik für den ländlichen Raum ist gleichzeitig auch die beste Verkehrspolitik.“ Diese zielt darauf ab, Arbeitsplätze und Dienstleistungen vor Ort zu halten und weiter zu stärken. „Damit vermeiden wir Verkehr“, so der Landeshauptmann. Wenn es darum geht Verkehr zu verlagern, sind die Riggertalschleife und die die Anpassungen am Brixner Bahnhof für das Intermodalzentrum bedeutender Teil des neuen Fahrplankonzeptes für ganz Südtirol.

Dazu kündigte Kompatscher an: „Wir sind im Plan: 2024 fahren wir über die Riggertalschleife.“ Dass Überholspuren auf der Staatstraße den Verkehr flüssiger machen, sehen Verkehrstechniker skeptisch. Kriechspuren für langsame Fahrzeuge hingegen könnten der Staubildung entgegenwirken. „Ob dies auch für das Pustertal eine Option ist, wird derzeit untersucht“, so Kompatscher.

Tanktourismus

Die unterschiedlichen Treibstoffpreise in Italien und Österreich führen vor allem in den Grenzgemeinden Südtirols zu Österreich zu Tanktourismus. „Dies ist ein Problem, das man unbedingt angehen muss“, brachte Daniel Schönhuber das Anliegen auf den Punkt.

„Die Bürger der Gemeinden in Grenznähe erhalten durch die Maßnahme des Landes zur Treibststoffpreisreduzierung bereits einen Anreiz im Land zu tanken“, entgegnete Kompatscher. Der Wunschvorstellung, die Reduzierung der Treibstoffpreise auf ganz Südtirol auszudehnen, könne er zwar nachvollziehen, allerdings hätten die durchgeführten Berechnungen ergeben, dass eine solche Ausdehnung nicht über den Landeshaushalt finanzierbar wäre.

Hochspannungsverbindung für Pustertal kommt

Auch eine sichere Stromversorgung ist der Pustertaler Wirtschaft ein großes Anliegen. Für den Bau der Hochspannungsleitung ist der nationale Stromnetzbetreiber Terna zuständig. Dazu Kompatscher: „Wir haben jetzt eine ganz andere Ausgangssituation, denn wir verhandeln auf Augenhöhe.“

Er präsentierte gleichzeitig ein genehmigtes Projekt, das mehrere Maßnahmen vorsieht: Unter anderem eine Hochspannungsverbindung von Toblach nach Sillian. Fest steht: Bei dem ganzen Vorhaben wird nicht alles unterirdisch verlegbar sein. „Gerade deshalb braucht es dabei auch die Unterstützung der Gemeinden“, unterstrich Kompatscher.

Beim ländlichen Raum wurde über den Erhalt des ländlichen Wegenetzes oder etwa die Nahversorgung diskutiert. Was den Fachkräftemangel angeht, gebe es nur ein Rezept, so der Landeshauptmann: „Ausbildung, Ausbildung und nochmal Ausbildung.“

Den Abschluss machte Präsident Leo Tiefenthaler: „Diskussionsveranstaltungen wie diese geben uns Wirtschaftsvertretern die Möglichkeit gemeinsame Anliegen mit der Politik zu diskutieren. Dies wird immer wichtiger, denn große Herausforderungen können wir nur gemeinsamen meistern.“

Moderiert wurde der Diskussionsabend von Geschäftsführer Andreas Mair.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • tiroler

    Die horrenden Treibstoffpreise sind Abzocke pur.“ die reduzierung der treibstoffpreise ist nicht finanzierbar“ im klartext heisst das, wir, das land südtirol wollen den autofahrer bis zum letzten tropfen ausquetschen. wo bleibt da die wettbewerbsfähigkeit in der eu, wenn solche unterschiede bei den energiekosten bestehen.
    danken wir es durnwalder, dass er wenigstens die mebo durchgedrückt hat. im pustertal und im vinschgau bräuchte es auch eine schnellstrasse

    • leser

      ja man sieht die krichspuren vor den wahlen ganz deutlich

      • pingoballino1955

        Ich habe einig male in Grenznähe auf Südtiroler Seite getankt,wohne 2 km von einer Grenze entfernt,nie habe ich was rausbekommen,es hiess immer die Mittel sind bereits erschöpft und das im März eines Jahres,was soll das??? Also hat mir die Zulassungsnummer auf der Gemeinde soviel wie NICHTS genützt plus Superbürokratie um die Leute abzuschrecken.Jetzt fahre ich wieder nach Österreich tanken,meistens 30 Cent pro Liter BILLIGER,ihr SVP Pappnasen.

  • pingoballino1955

    Kümmmert euch endliich mal um die Vinschger Strasse-Dauerüberlastung ist leider schon der Alltag,vor allem LKW-s nutzen den Reschenpass um Geld für die Brennerautobahn und der Schweiz zu sparen! Macht was sonst bleibt ihr auf euren SESSELN KLEBEN!

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