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„Gemeinsam geht’s leichter“

Der Dachverband für Soziales und Gesundheit hat am Freitag im Museion Bozen die Jahresvollversammlung abgehalten und anschließend das 25-jährige Bestehen gefeiert.
Die Anliegen und Nöte der Menschen in Südtirol Lande vertreten, die im Leben vor besondere Herausforderungen gestellt sind. Als Betroffene mitreden und vor allem auch mitentscheiden. Gemeinsam mehr erreichen. Das waren entscheidende Gedanken für die Gründung des Dachverbandes vor 25 Jahren. Aber auch sich gegenseitig austauschen und weiterhelfen.
Der Dachverband für Soziales und Gesundheit hat am Freitag, 23. März 2018 im Museion Bozen die Jahresvollversammlung abgehalten und anschließend das 25-jährige Bestehen gefeiert. Eine große Anzahl an Funktionären und Aktiven aus dem Südtiroler Gemeinwesen feierte zusammen mit den Ehrengästen Bischof Ivo Muser, Landesrätin Martha Stocker und dem Notar Walter Crepaz, die die Festreden hielten.
Angefangen hat alles ganz klein.
Vor 25 Jahren trafen sich 14 Organisationen beim Notar, um den „Dachverband der Sozialverbände Südtirols“ zu gründen. Heute sind es 55 Organisationen und sie bilden nun den „Dachverband für Soziales und Gesundheit“. Er soll sie in gemeinsamen Anliegen koordinieren, ihre Interessen gut vertreten und ihnen durch Fachdienste die Arbeit erleichtern.
Nach einer Zeit der Orientierung und des Aufbaus gewann der Dachverband ein deutlicheres Profil und durch die Vielfalt der Mitgliedsorganisationen auch Kompetenz in vielen Sachthemen. Zudem wurden verschiedene wichtige Dienstleistungen zur Unterstützung der Organisationen aufgebaut. Tatsächlich liegt in der großen Zahl der derzeit 55 Mitgliedsorganisationen und deren gemeinsamen Auftreten in verschiedenen sozial- und gesundheitspolitischen Fragen eine starke Kraft. Diese braucht es auch, in einer sich ständig verändernden Gesellschaft, wo manche Personengruppen einfach zu kurz kommen – wenn sie nicht gesehen und gut vertreten werden.
Die 25-Jahrfeier bot Gelegenheit, den vielen Menschen Danke zu sagen, die ihre Begeisterung, Energie, Ideen und Zeit eingebracht haben. „Danke“, zu sagen, allen die sich freiwillig und unentgeltlich engagieren und auch den Mitarbeitern, war dem Dachverband-Präsidenten Martin Telser besonders wichtig. Gleichzeitig betonte er:
„Auf uns Funktionären in den gemeinnützigen Organisationen lastet eine immer größere Flut von Bestimmungen und Vorschriften, die einzuhalten sind. Deshalb wird immer schwieriger, Menschen zu finden, die diese große Verantwortung übernehmen!“, so Telser.
Rück und Ausblick
Erreicht wurde in 25 Jahren vieles. So hat der Dachverband etwa maßgeblich dazu beigetragen, die architektonischen Barrieren in Südtirol abzubauen. Auch die Pflegesicherung ist ein Meilenstein, den der Dachverband entscheidend mitgeprägt hat.
Und natürlich tragen unzählige Maßnahmen für Menschen mit Behinderungen deutlich erkennbar die Handschrift des Dachverbandes. In den letzten Jahren galten die Bemühungen des Dachverbandes verstärkt dem Gesundheitswesen, um dort eine wirkungsvolle Patientenmitsprache zu etablieren und den laufenden Umstrukturierungs- und Modernisierungsprozess mit positiven Folgen für die Patienten zu beeinflussen. Auch hier zeigen sich erste Früchte.
Anschließend wagte Telser zusammen mit Vizepräsidentin Dorotea Postal und Geschäftsführer Georg Leimstädtner einen Ausblick darauf, wohin es in der Sozial- und Gesundheitspolitik gehen soll. „Das Umfeld der gemeinnützigen Organisationen ist im Umbruch. Die Umstrukturierung in der Sanität stellt auch die Patienten vor neue Herausforderungen. Die Freiwilligenarbeit ändert sich. Die Tätigkeiten müssen immer mehr Qualitäts- und Rechtsvorgaben entsprechen und auf die Finanzierungsformen haben sich gewandelt. Diese Entwicklungen müssen erkannt und bewältigt werden“, sagte Geschäftsführer Georg Leimstädtner.
„Es gilt den Veränderungen Rechnung tragen. Neues zu wagen. Nicht nur den Status Quo fortschreiben. Es braucht unbedingt mehr Planung“, betonte Vizepräsidentin Dorotea Postal und verwies darauf, dass etwa der Landessozialplan seit bald 10 Jahren verfallen sei. Der Dachverband spricht sich für eine aktive Sozialpolitik aus, die nicht nur punktuell auf Tagesaktualitäten reagiert.
„In der Gesundheitsversorgung wünschen wir uns nicht nur eine organisatorische Reform, sondern dass den Patienten spürbar entgegengekommen wird. Besonders wichtig wäre eine Verringerung der Wartezeiten und mehr Mitsprache für die Patienten“, so Telser, wobei er durchaus die Bemühungen der Leitung des Sanitätsbetriebes, die in diese richtige Richtung gehen, anerkannte. Die Non Profit Organisationen wiederum brauchen bessere Rahmenbedingungen und Budgets zur Finanzierung von innovativen neuen Formen der Unterstützung für benachteiligte Menschen.
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