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„Ohne uns“

Der italienische Außenminister Angelino Alfano boykottiert den Doppelpass-Gipfel am 23. März in Wien.

Der italienische Botschafter in Wien wird nicht an dem am 23. März geplanten Treffen von Außenministerin Karin Kneissl und Innenminister Herbert Kickl (beide FPÖ) mit den Fraktionsführern der im Südtiroler Landtag vertretenen Parteien zum Thema Doppelpass teilnehmen.

Der Grund: Außenminister Angelino Alfano hat den Botschafter zurückgepfiffen.

In einer Aussendung der Farnesina heißt es:

„Ich habe unserem Botschafter in Wien Anweisungen gegeben, sich nicht an dem Treffen am 23. März zu beteiligen. Wie ich bereits der österreichischen Außenministerin Karin Kneissl bei unserem Treffen in Rom im Jänner berichtet habe, muss jegliche mögliche Diskussion zum Thema lediglich zwischen Rom und Wien und nicht auf gleichberechtigter Basis mit Südtirol erfolgen, das eine autonome Provinz der italienischen Republik ist.“

Kritik am italienischen Außenminister übt der Südtiroler Heimatbung. SHB-Obmann Roland Lang sagt, die Wiederverleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Südtiroler sei eine souveräne Entscheidung Österreichs. Alfano sei nicht der politische Vormund Südtirols und könne auch gegenüber Österreich keinerlei Ansprüche erheben.

Österreich folge 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges dem „weitherzigen Beispiel Italiens“, das seinen Auslandsitalienern schon 1992 die italienische Staatsbürgerschaft ermöglicht habe. Italien habe damals seine souveräne Kompetenz wahrgenommen und slowenisch-kroatische Einmischungsversuche mit Entschiedenheit und Würde zurückgewiesen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (66)

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  • imago

    Das sich Italien als souveräner Staat so verhält ist ganz normal, Südtirol ist ja nur eine autonome Provinz. Und dass dieses Anliegen des Doppelpasses den Italienern nur ein Dorn im Auge ist versteht doch jeder. Nun hängt es von Österreich ab ob es die Sache diplomatisch durchzieht oder nicht.

  • robby

    Ich finde, es geht nur mich und den österreichischen Staat etwas an ob er mir die österreichische Staatsbürgerschaft verleiht. Sonst gar niemanden, schon gar nicht den Angelino.

  • george

    Haben wir hier in Südtirol keine wichtigeren Themen abzuhandeln als den Doppelpass? Ihr reitet auf diesem Thema so lange herum, bis auch die davon stuff sind, die ihn gerne haben möchten und auch bisher daran geglaubt haben.

  • imago

    Eine Staatsbürgerschaft ist kein Büchlein, erzählen Sie das z.B. mal der russischen Opernsängerin Anna Netrebko, die in Oesterreich eingebürgert worden ist, dann gibt es Berufe im österreichischen Hoheitsbereich die sie nur als Staatsbürger ausüben Können, z.B. bei der Polizei, im Richterwesen usw. und als Sportler können Sie entscheiden unter welche Fahne sie antreten. Hätte ich z.B. Mitte 20 den US Pass gehabt würde ich heute nicht mit Ihnen hier schreiben.

  • noando

    liebe leute – cool down!

    was glaubt ihr, dass der doppelpass auf wunsch der südtiroler oppositionsparteien, oder auf anweisung eines herrn lang, im schnelldurchlauf von italien durchgewunken wird? österreich hat vor gegeben, zusammen mit italien das vorhaben zu besprechen. wenn jetzt italien „in gscheide“ spielt, und seine possition aufwerten möchte, bzw. in den verhandlungen eine federführende rolle beanspruchen möchte, täten die doppelpass-befürworter gut daran, sich nicht aufzuregen, sondern solche halb-provokationen hin zu nehmen, und einfach weiter an ihrem ziel zu arbeiten.

    denkt nur an katalonien! auch dort dachte man: der wille des volkes, die idee der katalonischen regierung, der wunsch der separatisten reiche aus, um nationale und internationale instanzen zu überspringen. dem ist nicht so!

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