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„Kostenloses Gebiss“

The artificial denture on isolated black background

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, kritisiert die „vielen unrealistischen Wahlversprechen“ der Parteien für die Parlamentswahlen.

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit Bernhard Zimmerhofer fordert die Bürger auf, sich nicht von den vielen unrealistischen Wahlversprechen der Parteien für die Parlamentswahlen blenden zu lassen und diese sehr kritisch zu betrachten.

Er schreibt:

„Jetzt in der heißen Phase des Wahlkampfes in Italien übertrumpfen sich die wahlwerbenden Parteien und deren Spitzenkandidaten nur so mit unhaltbaren und oft wahnwitzigen Versprechen. Beispiele gefällig? Mindestrente 1000 Euro im Monat und kostenloses Gebiss oder Abschaffung von ca. 400 unliebsamen Gesetzen, viel Kindergeld und Steuererleichterungen für Unternehmer oder 15 Prozent Einkommensteuer für jeden Italiener, unabhängig von der Höhe des Einkommens usw. Wie das alles finanzierbar sein soll, darüber verschwendet man wenige Gedanken, obwohl der EU-Fiskalpakt (Maastricht-Kriterien) eine zusätzliche Verschuldung Italiens eigentlich verbietet.

Reformwillige Regierungen haben in Italien keine Chance und keine lange Lebensdauer. Die nachfolgenden Regierungen sind hauptsächlich damit beschäftigt, die teuren Wahlzuckerlen ihrer Vorgänger wieder zu streichen. Derweil steigen die Staatsschulden immer weiter, und zu allem Überfluss steckte das Land in den letzten zehn Jahren in einer wirtschaftlichen Krise, begleitet mit hoher Arbeitslosigkeit.

Auch die Süd-Tiroler Landesregierung lässt sich nicht lumpen und genehmigt noch kurz vor den Wahlen ein Tiefbauprogramm 2018-2020 um rund 180 Millionen Euro für ca. 150 Bauvorhaben zur Verbesserung des Straßennetzes. Immerhin sollen „im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten möglichst lokale Firmen zum Zug kommen“, so der Landeshauptmann. Trotzdem fehlen in dem hochgesteckten Programm wichtige und lange geforderte Projekte wie z.B. im Pustertal die Umfahrung von Percha, oder die Bahnverbindung von Bozen ins Überetsch.

Zimmerhofer stellt abschließend fest: „Vernünftige Politik betreiben heißt, langfristig und nachhaltig planen und umsetzen, unabhängig davon, ob Wahlen anstehen oder nicht. Unvernünftige Politik betreiben heißt, kurz vor den Wahlen unhaltbare Versprechen zu machen, nur um die Gunst der Wähler zu gewinnen. Leider kommt die Vernunft in der italienischen Politik sehr oft zu kurz, und auch in Süd-Tirol bekommt diese Art von Politik immer mehr Anhänger!“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • andreas

    Er und seine Freunde versprechen den Doppelpass, da finde ich das Gebiss noch weitaus realistischer.

    Nebenbei ist die Umfahrung Meran mal das Wichtigste und dann Umfahrungen von Bozen.
    Bozen Eppan kommt gewiss nichts, da dort der Metrobus zum Einsatz kommt.

    Was in Percha wichtig sein soll, erschließt sich mir bei der Baustelle in Bozen, wo halt doch einige mehr unterwegs sind, nicht wirklich.
    Jetzt hat jedes Dorf doch sein neues Rathaus, Schule, Feuerwehrhalle, Dorfplatz, Dorfbrunnen, Park, usw., so langsam ist Bozen dran.

    • leser

      andreas jetzt sieht man was für ein esel du bist
      du verstehst nie was das argument ist
      wenn zimmerhofer meint, dass wahlversprechen gemacht werden, die nicht eingehalten werden können, dann spricht er davon wie man das wahlvolk für eine schafherde abstempelt, und damit hat er recht
      aber du hast recht, dass auch er vom erzählen lebt, ist eben auch nur ein politiker, allerdings auf nationaler ebene
      dabei ist der doppelpass auf südtiroler ebene wohl nicht höher einzuschätzen als die einkommenssteuer von 15% oder etwa die 25 stundenwoche, die beispielweise 5 stelle exponenten vorschlagen
      solche märchen kann man eben nur einer horde von schafen vorgaukeln, die im festen glauben sind, dass andere ihre probleme sorgfältig lösen
      da allerdings haben wir strammen tiroler uns schon sehr nahe an der italienischen mentalität angenähert
      das verstehen politiker wieder schneller als das fussvolk

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