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Zorniges Unterland

Oswald Schiefer

Die Ortsobleute der Bezirke Bozen und Unterland beschweren sich bei SVP-Obmann Philipp Achammer: Sie seien bei der Wahl von Maria Elena Boschi übergangen worden.

Von Matthias Kofler

Miese Stimmung im Wahlkreis Bozen-Unterland!

Nachdem die Parteileitung am Samstag grünes Licht für die PD-Kandidatin Maria Elena Boschi gegeben hatte, musste sich Parteiobmann Philipp Achammer auf der Sitzung der von der Entscheidung betroffenen Ortsobleute viel Kritik anhören. Die Bürger seien aufgebracht, hieß es aus der Basis. Die rund 40 anwesenden Funktionäre machten deutlich, dass sie wenig Verständnis für die Vorgehensweise der SVP-Spitze haben: Zum einen wird nicht goutiert, dass im Wahlkreis zwei Italiener nominiert wurden, die nicht aus Südtirol kommen. Manche sprachen von einem „Diktat aus Rom“.

Auch der Name Maria Elena Boschi stößt auf Widerstand. „Wir hätten, wenn schon, Infrastrukturminister Graziano Delrio gewollt“, sagt ein Teilnehmer der gestrigen Sitzung.

Einige Ortsobleute fühlen sich von Parteiobmann Achammer übergangen und an der Nase herumgeführt. Sie haben den Verdacht, dass die Parteispitze schon seit zwei Wochen über die Kandidatur Boschis Bescheid wusste und erst im allerletzten Moment die Basis in Kenntnis setzte, um auf diese Weise einer parteiinternen Diskussion aus dem Weg zu gehen. Letztlich blieb der Parteileitung am Samstag keine Wahl: Sie musste die Kandidatur der toskanischen Unterstaatssekretärin schlucken.

Oswald Schiefer, Bezirksobmann des Unterlandes, kann den Unmut der Ortsobleute verstehen: „Es ist das eingetreten, was wir eigentlich verhindern wollten: Die Leute wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Für die Funktionäre im Unterland ist es nicht gerade fein, den Wählern die Kandidatin Boschi schmackhaft zu machen.“ Trotzdem müsse man jetzt die Reihen schließen und gemeinsam für ein gutes Ergebnis kämpfen, appelliert Schiefer an seine Landsleute.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (22)

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  • erich

    Da braucht man sich hinterher nicht aufregen, da kommt nur der Respekt zum Ausdruck den sich Herr Schiefer gegenüber der Parteispitze errungen ich hat.

    • tiroler

      Die Svp Schäflein(ortsausschüsse) gehen ja bald wieder hausieren um Mitgliedsbeiträge zu kassieren. Mit welchen Argumenten werden sie es diesmal versuchen? Wir sind ja demokratisch(vorwahlen mit unterberger farce usw.) Boschi… Lustig

  • pingoballino1955

    Achammer dieser Floskel und Sprücheklopfer,bei dem man sofort sieht wenn er gestikulierend Blödsinn und Verdrehungen rauslässt wird aufpasssen müssen,dass er nicht weiterhin sogar innerhalb der SVP kritisiert wird,könnte schlimme Folgen für die Herbstwahlen haben,aber so arrogant ist er,dass er meint er ist im politischen SVP Himmel,ihm kann nichts passieren.

  • florianegger

    Wir sollten deshalb nicht politikverdrossen werden, sondern uns einbringen. Egal in welcher Form, Partei oder Gruppierung. Demokratie darf nicht am derzeitigen Missbrauch durch scheitern.

  • andreas

    Na ja, wenn rebellieren, dann ordentlich und nicht etwas rumjammern um dann zu sagen, dass er sich trotzdem den Parteivorgaben fügt und die Boschi den Wählern „schmackhaft“ gemacht wird.

  • prof

    Gestern bei der Sendung Pro u.Contra hat Herr Zelger für die „Blauen“ eine ärmliche Stellungname abgegeben.
    Ein Kompliment Herrn Alfreider der sachlich und kompetent seine Erklärungen
    abgegeben hat.

  • noxxer

    Jetzt die Schuld auf die Parteileitung abzuwälzen nur weil er’s nun von den Bürgern zu hören bekommt.
    Warum hat Herr Schiefer die Kandidatur Boschi’s nicht bei der Parteileitung am Samstag abgeleht? …
    … er wusste ja auch schon vorher daß sie nominiert wird!

  • prof

    @thefirestarter
    LH Kompatscher als lächerlich zu bezeichnen ist schon harter Tobak,aber wenn dein Hirn schon nicht mehr ganz funktioniert so sei dir verziehen.

  • andreas69

    Auch dieses Forum wird von einigen Leuten immer mehr genutzt, um direkte Beleidigungen gegen andere Kommentatoren an den Kopf zu werfen, die stark über das erlaubte Mass hinausgehen. Da die Leitung dieses Forums sich bis jetzt immer noch nicht durchgerungen hat , einen Knopf für die Meldung von unangebrachten Kommentare einzubauen, verabschiede ich mich von allen anständigen Kommentatoren dieses Forums. So sollen die Unanständigen und Groben, die keine sachlichen Argumente haben, doch unter sich bleiben und sich mit Dreck bewerfen. Damit ist weder der Redaktion noch der freien Meinungsäusserung geholfen.

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