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Ponyreiten verboten?

Eine Tierschutzorganisation will das Ponyreiten beim Bozner Christkindlmarkt und die Schafhaltung in Meran verhindern. Landesrat Arnold Schuler reagiert verschnupft.

von Heinrich Schwarz

Nachdem die Stadt Bozen mit einem finanziellen Aufwand von rund 50.000 Euro die Anti-Terror-Sperren künstlerisch gestalten ließ, solle nun beim Christkindlmarkt im Jahr 2018 das Ponyreiten strengstens verboten werden. So heißt es in einer Landtagsanfrage der Freiheitlichen. „Grund dafür soll eine Beschwerde der Tierschutzorganisation LAV sein, da die Tiere wegen der vielen Menschen am Markt unter Stress stehen würden“, so die Freiheitlichen.

Sie wollten von der Landesregierung unter anderem wissen, ob es der Tatsache entspricht, dass die Bozner Stadtregierung das Ponyreiten beim Christkindlmarkt verbieten will, obwohl sich viele Kinder und Familien darauf freuen. Die Antwort kommt vom zuständigen Landesrat Arnold Schuler. Er sagt, er sei weder von der Stadtverwaltung Bozen, noch vom ihm unterstellten Landestierärztlichen Dienst über derlei Pläne in Kenntnis gesetzt worden.

Schuler fügt hinzu: „Wir haben aber Informationen darüber, dass man auch in Meran die Schafhaltung während des Weihnachtsmarktes verhindern wollte.“

Arnold Schuler

Laut dem Landesrat lehnen die Tierärzte des Landestierärztlichen Dienstes ein Verbot klar ab. „Im Gegenteil: Sie befürworten das Reiten und Führen von Pferden und Ponys. Unter normalen Umständen können sie im Pferde-/Ponyreiten bei Menschenansammlungen keine Nachteile für das Tierwohl erkennen. Zudem werden auf diesem Wege den Kindern und Stadtbewohnern die Bedürfnisse der Tiere nähergebracht und den Tieren wird Bewegung geboten. Eines der größten Probleme heute ist, dass die Tiere aufgrund mangelnder Bewegung und Beschäftigung verfetten“, erklärt Arnold Schuler. Die korrekte Haltung der Tiere auf den Christkindlmärkten werde von den Amtstierärzten des Sanitätsbetriebes überwacht.

Die Freiheitlichen wollten weiters wissen, ob auch dem Meraner Galopprennen ein Verbot drohe, wenn der „LAV“ dies will. Schulers klare Antwort: „Die Entscheidung, ob eine Veranstaltung mit Einbezug von Tieren genehmigt wird oder nicht, liegt nicht in der Hand eines privaten Tierschutzvereins.“

Entsprechend verneint von Schuler die „spannende“ Frage der Freiheitlichen, ob künftig die Besucher des Christkindlmarktes ihre Hunde abgeben müssen, da diese genauso wie die Ponys unter dem Stress leiden könnten.

Arnold Schuler und die Freiheitlichen sind sich einig, dass der Kontakt zu Tieren in der Stadt angebracht sei, da der Bezug der Stadtbewohner zur Natur und Tierwelt abnehme. Die Initiativen der Christkindlmärkte seien deshalb zu begrüßen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • george

    Man kann ja alles ins Extreme treiben, von der einen wie von der anderen Seite. Habt ihr nichts wichtigeres zu tun als solche Anfragen zu stellen, die sich eigentlich schon längst von selbst beantwortet haben?

  • guyfawkes

    „Eines der größten Probleme heute ist, dass die Tiere aufgrund mangelnder Bewegung und Beschäftigung verfetten“, erklärt Arnold Schuler.“

    Aha: es braucht also solche Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt damit die Tiere zu ein bisschen Bewegung kommen. Kranke Welt…

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