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Zimmerhofer gegen „stolze Italienerin“

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, fordert Konsequenzen für ​​Südtirols Spitzensportler im Falle von „landesschädigendem Verhalten“.

Diese Aussendung wird bestimmt für Diskussionen sorgen!

Denn der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, fordert Konsequenzen für ​​Südtirols Spitzensportler im Falle von „landesschädigendem Verhalten“.

Es ist unschwer zu erraten, was und wen Zimmerhofer meint: die Biathletin Dorothea Wierer und ihr Interview, in dem sie über ihre grünweißrote Leidenschaft sprach.

Der STF-Abgeordnete schreibt in seiner Aussendung wörtlich:

„Wenn bei internationalen Sportgroßveranstaltungen von unseren Sportlern im Interview Worte fallen wie z.B.: ,Ich bin stolze Italienerin‘ oder ,…mein Herz schlägt grün-weiß-rot’​,​ dann vermittelt das dem Millionenpublikum ​w​eltweit und insbesondere jenem in Italien, dass sich die Südtiroler eh schon als Italiener fühlen.

Warum sollten sie dann noch eine Sonderautonomie haben? Solche Aussagen sind aus autonomiepolitischer Sicht landesschädigend.

Wir gelten sonst schon als ,Privilegienritter‘ im Staate Italien​,​ und Süd-Tirols Forderung nach Ausbau der Autonomie ​wird dadurch ​konterkariert​!“

Südtirols Spitzensportler stünden in der Öffentlichkeit wie kaum andere​ Personen​ und erhielten direkt oder indirekt auch Landesfördergelder. „Natürlich steht es jedem frei​,​ sich privat zu äußern​,​ wie er möchte, aber in solchen Fällen bedeutet es ein​en​ Schlag ins Gesicht für all jene Südtiroler, die für unser Land sehr viel geopfert und oftmals auch Kopf und Kragen riskiert haben“, so Bernhard Zimmerhofer.

Politik und Sportverbände seien angehalten, ihren Schützlingen auch „ein Mindestmaß an politischer Bildung“ mit auf den Weg zu geben​,​ um die Besonderheiten des Landes zu verstehen. Auch sei zu überprüfen, inwieweit solche Spitzensportler eine Landesförderung bekommen und sie auch weiterhin bekommen sollen, so Zimmerhofer.

Kein gutes Haar lässt Zimmerhofer auch an der Landesregierung:

„Nach dem Antrag der Süd-Tiroler Freiheit zur Übernahme der Südtiroler Spitzensportler in den Landesdienst hat Kompatscher zugesagt, er werde das Thema in Rom ansprechen. Jetzt ist die Legislatur bald zu Ende und passiert ist bis dato gar nichts! Außerdem habe ich bei keinem der SVP Kandidaten für die Parlamentswahlen am 4. März in ihrem Programm den Punkt Ausbau der Sportautonomie gefunden.“

Druck komme aber auch von Italien.

„Italien sollte eigentlich sehr froh darüber sein, dass gerade Südtirols Sportler für den Staat Medaillen am laufenden Band liefern. Trotzdem gibt es immer wieder Beschwerden über eine nationalistische Vereinnahmung.“

Zimmerhofer fordert deshalb:

„Schluss mit der nationalistischen Instrumentalisierung unserer Sportler, ansonsten ​wäre ein Sportboykott in Erwägung zu ziehen! Wir brauchen ein eigenes, revolutionäres und innovatives Konzept, damit wir auch im Sport einen unabhängigen Weg einschlagen können, denn wir haben nicht nur die notwendigen Infrastrukturen, die Kompetenz, Trainer, Funktionäre, Sponsoren und freiwilligen Helfer, die erfolgreichen Sportler und nicht zuletzt das sportbegeisterte Publikum.​“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (64)

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  • andreas

    Haben Wierer und Zimmerhofer einen Wettbewerb wer den größeren Unsinn verbreitet?
    Momentan steht es dann 1:1.

  • prof

    goggile ,erstens sollte es Kostner Isolde heißen, hast wohl auch A.Zöggeler vergessen,zweitens ALLE diese Sportler fahren für Italien und beziehen bei einer Heeressportgruppe ihren Gehalt und später auch die Rente, sollten sie etwa sagen sie fahren für Österreich?
    Zu Zimmerhofer,er kann sich fühlen wie er will,aber er soll anderen nicht vorschreiben wie sie sich zu fühlen haben.

  • rowa

    Herr Zimmerhofer: Südtirrol ist nicht die Süd-Tiroler Freiheit, um es mal in ihrer schwachsinniger Parteilogik auszudrücken.

  • josef.t

    „Erhalten direkt oder indirekt auch Landes(förder)gelder“.
    Spitzen SportlerInnen bringen wenigstens Leistung, was man bei
    so manchen „möchtegern Politiker“ nicht behaupten kann (vielleicht
    einge Sprüche oder Utopien) !
    Wer die Staatsbürgerschaft eines Landes hat, soll auch dazu stehen,
    ansonsten kann er sie ja abgeben ?

  • kritiker

    Fast schon eine Art Gesinnungsterror. Man stelle sich vor, die Südtiroler Freiheit hätte das Sagen !
    Würde sich wohl aufführen wie der Landeskommandant Andreas Hofer anno 1809 in Innsbruck und der Doro auch noch gerne vorschreiben wollen, wie sie sich anzuziehen hat!
    .

  • erich

    Wer isch do ehrlicher, a erfolgreiche Sportlerin de zur Italienischen Nationalmannschaft steat oder a STF mit der Klotz de ihre Wähler aufhetzn und hinten ummer Millionen an Steuergelder kassieren.

  • andreas69

    Scheiß drauf, wenn jemand so eine Meinung wie Wierer hat, soll sie sie auch kundtun dürfen. Übrigens, sie ist mit dieser Meinung nicht allein. Wer ist der Zimmerhofer dass er bestimmen kann, was für Südtirol gut und schlecht ist? Sind die Italiener die hier leben etwa nicht Südtiroler?
    Ich fühle mich von diesem Besserwisser im Landtag nicht vertreten, teile aber auch nicht die Meinung von Wierer. Beide sollten sich dem widmen was sie gut können: Zimmerhofer die Landtagsbänke wärmen und Wierer skifahren und schießen.

  • tiroler

    Die hundertjährige gehirnwäsche hat bei den südtirolern funktioniert.
    Vaterland quo vadis

  • esmeralda

    Jetzt lassen wir die Kirche mal im Dorf, die Doro darf schon sagen, was sie denkt. Der Hass auf die Italiener von manchen hier ist fast schon krankhaft.

  • prof

    Beim lesen dieser Kommentare wird wohl den Besten ,Erfolgreichsten und Bescheidesten Sportler Südtirols Armin Zöggeler, welcher mit den Farben Italiens an den Start ging , zum „Speibn“ kemmen.

  • paul1

    Diese Sportler reissen sich regelrecht den Arsch auf um Erfolg zu haben, und der Politiker von der Opposition hat nicht anders zu tun wie die Land- oder Staatsangehörigkeit zu kritisieren, obwohl er selber mit italienische Ausweisen und Dokumente herumläuft.

  • leser

    zimmerhofer zieht da mit seinesgleichen auf nationaler eben gleich und versucht sportlerleistungen als politischen werkstoff umzumünzen
    wenn sportler, die es nach langem selbstdisziplin geschafft haben auf der erfolgswelle anzukommen und politik und presse versuchen diese persönlichkeiten für ihre ziele und interessen zu instrumentalisieren, dann sollte sich in erster linie nicht der sportler dafür sorgen was er in einem überfallsmässigen interview vielleicht etwas zweideutig interpretierbar ins microfon sagt, sondern vielmehr die verantwortlichen presseleute oder die politiker , die das nutzen, so auch nicht in diesem falle bei wierer, in dies falle hat man schon zig andere persönlichkeiten gestossen
    ich glaube, dass ein spitzensportler, ein ein künstler oder eine person, die es geschafft hat persönlichen erfolg zu erreichen , weder einem verband, einerlehrperson einem land und schon gar nicht einer fahne etwas schuldig ist, und mit eventuell in den mund gelegten aussagen irgendeinen unserer heimatvorfahren nahe treten kann
    herr timmerhofer, wo ist deine beteiligung und dein mitgefühl bei den sportlern und personen, die auf den weg zum erfolg scheitern und auf der strecke bleiben die versanden auf den wegen und die kriegen keine stimme
    und das mit den förderbeiträgen, wenn da ei sportler durch diese programme läuft solltest ihr politiker auf keinen fall nur eine kleine möglichkeit erhalten wer bekommt und wer nicht
    denn was ihr politiker damit anrichtet sehen wir schon tagtäglich in der wirtschaft
    und frag mich jetzt nicht um beispiele
    darum in diesem sinne bravo dorothea wierer und sportskollegen, hoffentlich könnt ihr noch lange frei und unabhängig spitzenleistungen bringen und diese für euch geniesen, das macht ihr für euch und auf keinen fall für die presse und die politik

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