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Lausiges Ärgernis

Innerhalb von eineinhalb Jahren haben sich die Kinder eines Unterlandlers in der Kindertagesstätte dreimal mit Kopfläusen angesteckt – weil ein Kind die Therapie nie beendet.

von Lisi Lang

Der Unterlandler ist verärgert: „Bereits zum dritten Mal innerhalb von nicht einmal 18 Monaten haben sich meine Kinder in der Kindertagesstätte mit Läusen angesteckt.“ Bereits drei Mal musste der Vater in den letzten Monaten eine Behandlung gegen Kopfläuse oder Nissen beginnen, weil die Kinder diese aus der Kita mitbrachten. Jede Ansteckung zog eine Behandlung mit eigenen Mitteln und zahlreichen Kontrollen nach sich – selbst der Besuch beim Kinderarzt blieb nicht aus, da der Vater sichergehen wollte, dass seine Kinder wirklich lausfrei sind und er die Therapie beenden kann.

Aber diese Therapie wird nicht von allen Eltern so gründlich durchgeführt. Und aus diesem Grund steckten sich die Kinder des Unterlandlers zum wiederholten Male in der Kita an. Die Behandlungsprozedur begann damit ebenfalls von vorne.

Schuld an dieser Misere soll immer das gleiche Kind sein, welches die Tagesstätte gemeinsam mit den Kindern des Unterlandlers besucht. „Nur weil die Eltern dieses Kindes die Therapie nicht ernst nehmen und sie weder gründlich, noch lange genug machen, stecken sich meine Kinder immer wieder an“, ärgert sich der Vater.

Neben den Strapazen für die Kinder, die eine Behandlung gegen die Kopfläuse nach sich zieht, ärgert sich der Vater auch darüber, dass er und seine Frau diese Behandlung ständig wiederholen müssen, nur weil sie bei einem Kind in der Tagesstätte nicht gründlich gemacht wird. „Es ist nicht besonders sympathisch, meine Kinder ständig auf Läuse und Nissen absuchen zu müssen – ich würde etwas anderes auch lieber machen“, betont der verärgerte Vater.

Der Unterlandler hat die Eltern des Kindes, welches ständig andere ansteckt, auch bereits zur Rede gestellt. „Sie haben aber nur geantwortet, dass die Mittel so teuer sind und eine Behandlung einfach zu lange dauert“, betont der zweifache Vater.

Weil der Vater nach dem dritten Kopflausbefall seiner Kinder die Nase gestrichen voll hatte, kontaktierte er den Sozialdienst und beschwerte sich beim Gesundheitsamt. „Ich wollte sogar Anzeige erstatten, aber das bringt außer Spesen auch nichts“, sagt der Unterlandler. Aber auch die Gespräche beim Sozialamt, dem Gesundheitsdienst oder mit den Verantwortlichen der Tagesstätte blieben erfolglos. „Die haben alle nur gesagt, dass sie da nichts machen können“, berichtet der Vater. Das entsprechende Ministerialdekret sieht nämlich vor, dass „für die Wiederaufnahme des Schul- oder Kindergartenbesuches ein ärztliches Zeugnis erforderlich ist, welches den Beginn einer geeigneten Behandlung bestätigt.“ So steht es in den Informationsschreiben des Sanitätsbetriebes. Allerdings sollte eine Behandlung gegen Läuse nach 8-10 Tagen erneut durchgeführt werden, damit die lästigen Plagegeister wirklich eliminiert werden. „Als bei meinen Kindern die Läuse entdeckt wurden, habe wir die Kinderärztin aufgesucht und dann mit der intensiven Kur begonnen“, erklärt der Vater. Es sei aber nie kontrolliert worden, kritisiert der Vater, ob die Kinder nach der Therapie wieder lausfrei waren. „Jeder kann tun und lassen, was er will“, zeigt sich der zweifache Vater verärgert. Um eine Lösung für die Zukunft bemühe sich niemand: „Es ist irgendwie niemand daran interessiert, eine Lösung zu finden“, schüttelt der Unterlandler den Kopf.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • atheo

    Sende einen solidarischen Gruß an die Familie aus Meran. Wir machen mit unseren zwei Kindern genau die gleichen Erfahrungen. Immer wieder Lausalarm und niemand fühlt sich verantwortlich. Kosten, Zeit, Ärger, notwendige aggressive Behandlungsmethoden (da gibt’s kein Bio, nur bei den Spritzmitteln in der Landwirtschaft reagieren die Leute, und dies teilweise vollkommen hysterisch…)

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