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„Nein zum Tunnel“

Die grünen Abgeordneten Hans Heiss, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba

Tunnel Mals-Bormio: Die Grünen sagen Nein zur Kurzverladung von Autos, Bussen und LKWs auf die Schiene.

Vor wenigen Tagen haben Landesrat Richard Theiner und der lombardische Untersekretär Ugo Parolo in Mals die Vorstudie für einen Tunnel unter dem Stilfser Joch vorgestellt.

Die Studie hat unterschiedliche Straßen- und Eisenbahntunnelprojekte ausgewertet. In der Diskussion, so schreiben die Grünen in einer Aussendung, sei die Variante des Straßentunnels in den Südtiroler Wortmeldungen entschieden abgelehnt worden, mit dem Grundtenor: Der Vinschgau dürfe nicht zu einem gepflasterten Durchgangskorridor zwischen Deutschland und der Lombardei werden.

„Da bis heute auf lombardischer und Südtiroler Seite unterschiedliche Ansichten vorherrschten (in Mailand überwog die Tendenz zur Straße, Bozen sprach sich für die Eisenbahnverbindung aus), hoffen wir, dass LR Theiner klare Worte findet, um das Straßenprojekt endgültig zu versenken“, so die Grünen.

Aber auch die von der Region Lombardei präsentierten Eisenbahntunnelprojekte seien inakzeptabel. Diese sähen einen Zugverkehr im Dienste der Straße vor, genauer eine Verladung von Autos, Bussen und Lastkraftwagen auf Züge.

Die Grünen schreiben:

Nach den Berechnungen wären eben diese Verkehrsmittel die größten Nutznießer des circa 30 km langen Tunnels. Aus Zentraleuropa würden sie über den Reschenpass den Vinschgau erreichen und in Mals in regelmäßigen Abständen auf den Zug verladen. Von dort würden sie innerhalb von 25 Minuten Bormio erreichen, um dort den Zug zu verlassen und ihren Weg Richtung Mailand auf der Straße fortzusetzen.

Die Studie hat offensichtlich den analogen Schweizer Vereinatunnel zum Vorbild. Dieser erlaubt es den FahrerInnen von Verkehrsmitteln. alle 30 Minuten auf Verladezügen den Flüelpass zu umgehen und die Straße nach Davos innerhalb von 18 Minuten zu erreichen.

Dass der neue Eisenbahntunnel nur im Dienste der Straße stehen würde, untermauert auch die Tatsache, dass zwischen Bormio und Tirano keine Zugstrecke verläuft. Zwischen den zwei Zentren des Veltins liegen 35 Kilometer und 900 Meter Höhenunterschied. Ein Tunnel, der mehr als eine Milliarde Euro kosten würde, wäre notwendig, um die beiden Städte mit einer Zugstrecke zu verbinden. In dieser Hinsicht hat sich Parolo nicht konkret verpflichtet.
Unter diesen Vorbindungen wäre das Eisenbahntunnelprojekt zwischen Mals-und Bormio lediglich ein regelmäßiger Schnellzug für Autos, Busse und LKWs, ein Anziehungspunkt für den Straßenverkehr, der abgelehnt werden muss, da er massiv Verkehr anziehen würde.

Ein Zugtunnel Richtung Bormio wäre nur dann akzeptabel, wenn er ausschließlich für den Personentransport gedacht wäre. Die Voraussetzung dafür wäre, dass die Lombardei die Eisenbahnverbindung des Veltlin bis nach Bormio ausbaut. Davon aber sind wir noch weit entfernt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • meinemeinung

    Die Grünen sagen Nein -etwas anderes kann von den Grünen Hotzenplötze nicht kommen.
    Dass das Vinschgau sich weiter entwickeln kann ,entlich aus dieser Enge kommt .
    Schweizer Vereinatunnel haben es vorgemacht wie Pässe umfahren werden ,egal um was zu tun ,Mailand ,die Lombardei zu erreichen . Grüne sind Verhinderer und bleiben Verhinderer

  • george

    Etwas Schlechtes zu verhindern heißt etwas Besseres zu erhalten. Was hier die „Grünen“ sagen ist wohl durchdacht und hat nicht mit „Verhinderer“ im eigentlichen Sinne zu tun. Wieso sollten die Vinschger den Autoverkehr durch ihr Tal weiter anheizen nur um die Mailänder bequem zu bedienen? Bei so einer Sache muss alles durchdacht werden und kann nicht gleich schon mit Vorurteilen geschossen werden.

  • josef.t

    Wäre sicher eine Entlastung auf der Brennerachse !
    Vinschgau und Pustertal brauchen nur Straßen für den eigenen
    Verkehr ? Eisacktaler Bozner und das Unterlandler haben natürlich
    den ganzen „Dreck“ zu schlucken ?

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