Du befindest dich hier: Home » News » Rettet den Doktor

Rettet den Doktor

Der SVP-Abgeordnete Sepp Noggler setzt sich dafür ein, dass die Beamten ihren „Doktor“-Titel weiterhin verwenden dürfen. Landesrätin Waltraud Deeg warnt vor einem „Missbrauch der Titel“.

Von Matthias Kofler

Laut einem Rundschreiben der Landesverwaltung können die Landesbediensteten ihren akademischen Titel nur mehr im Original führen. Das heißt: Absolventen von italienischen Universitäten können sich von nun an nur mehr als „dottore“ bezeichnen, ihren italienischen Titel also nicht mehr in den deutschen „Doktor“ übersetzen, „weil das“ – so heißt es im Schreiben der Landesverwaltung – „im deutschen Sprachraum missverständlich wäre.“

Der Vinschger Sepp Noggler kritisiert das rigorose Vorgehen gegen die Beamtenschaft. „Wenn das Schreiben in dieser Form umgesetzt wird, bedeutet das aber auch, dass in manchen Fällen nur mehr die italienische Bezeichnung geführt werden kann“, warnt der SVP-Abgeordnete.

In einer Anfrage an die zuständige Landesrätin Waltraud Deeg will Noggler in Erfahrung bringen, ob das Land die Rechtslage zur Übersetzung italienischer Titel ins Deutsche ausreichend geprüft habe. Immerhin sei die Übersetzung der italienischen Titel ins Deutsche „Ausdruck des Rechts auf Gebrauch der deutschen Sprache“. Zudem stellt der SVP-Politiker die Frage in den Raum, ob die wortwörtliche Übersetzung von „dottore“ mit „Doktor“ nicht auch über den allgemeinen Sprachgebrauch hinaus zumindest gewohnheitsrechtlich notwendig sei. „Da die italienischen Titel Gesetzeskraft haben: Warum sollte vor allem den Beamten der italienischen Sprachgruppe die Führung ihres Titels genommen werden?“, fragt sich Noggler abschließend.

Das Rundschreiben sei von den zuständigen Ämtern verfasst worden, erklärt Landesrätin Waltraud Deeg. Der Titel Doktor stamme aus einer Zeit, als es das Magisterstudium noch nicht gegeben habe. In Deutschland oder Österreich werde der Titel für Ärzte verwendet oder für Absolventen von Doktoratsstudien. Es gebe nicht nur die Gefahr von Missverständnissen, sondern von Missbrauch. Generell werde beim Land auf den Titel verzichtet, man könne aber genau den im In- oder Ausland erworbenen Titel verwenden.

Josef Noggler zeigt sich nicht überzeugt von der Antwort. Der Doktortitel sei in verschiedenen Rechtsquellen als Voraussetzung für bestimmte Positionen genannt, auch im Statut. Der SVP-Abgeordnete will sich in seinem Kampf zur Rettung des Doktors noch nicht geschlagen geben

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • pingoballino1955

    Habt ihr keine anderen Probleme???Kümmert euch mehr um die Sanitätsprobleme und die horrenden Wartezeiten,als um solche lächerlichen Lapalien!!

  • criticus

    „Werte LandespolitikerInnen“! Ihr wurdet gewählt um Probleme zu beseitigen und nicht über solche Lappalien zu diskutieren!!
    Politiker sind Spezies, die uns helfen Probleme zu bewältigen, die sie selbst verursacht haben!!

  • george

    Die Regelung ist klar. Jeder kann seinen erworbenen Titel verwenden, aber nach der gesetzlichen Vorgabe. Dann muss keiner lügen und sich einen Titel aneignen, den er/sie gar nicht hat. Mein abgeschlossenes und Jahre lang angewandetes Doktoratstudium kann mir niemand nehmen. Aber einen Master oder Bachelor bzw. ein Diplom zum Dr. umbenennen ist Missbrauch.

  • tiroler

    Der Herr Beamte und sein Doktor…
    Leisten brauch er nichts, er glaubt, wenn er als Jüngling den Doktor erworben hat, dann kann er sich zurücklehnen und kassieren.
    So schauts aus bei einem Großteil der Beamten. Arbeiten sollen andere

  • sepp

    sowos von peinlich es politker pack herr nogler wen nett woasch wos du bisch du bisch a Bauer und nett mehr fürmi sicher koan Politiker nix zu weg bringen un gscheide sein konn mir oaner vielleicht erklären wie der dokter hoast den do lachhammer hot null komma null oder schuilbui sowos sein Politiker

  • sabine

    Weshalb soll jemand der mit Mühe einen Titel erworben hat diesen nicht führen dürfen?
    Sowas ist doch einmalig.
    Der Bürger, sowie der Beamte von anderen Körperschaften, welche mit der Landesverwaltung in Kontakt treten, möchten vielleicht ja auch wissen, mit wem er es zu tun hat.
    Oder soll der Bildungsgrad in der Landesverwaltung keinen Wert mehr haben?

  • sepp

    du beamten kenn sich lei den titel SVP geben suscht kimp oaner jo sowieso nett zuwege

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen