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Die Angst vor dem Flop

Die Unterschriftenaktion zur Minority SafePack Initiative läuft sehr schleppen an. In Südtirol wurde gerade einmal 1.300 Unterschriften gesammelt. Dennoch ist Daniel Alfreider optimistisch.

von Artur Oberhofer

Österreich: 1022 Unterschriften. Italien 1.367 Unterschriften. Frankreich: 516 Unterschriften. Belgien: 54 Unterschriften. Die Unterschriftenaktion zur Minority SafePack Initiative läuft nicht gerade berauschend. Dennoch ist Daniel Alfreider guten Mutes: „Die Initiative läuft noch bis April 2018, wir haben also noch sechs Monate Zeit und werden die Million Unterschriften auch schaffen“, so der Vizepräsident der FUEN (Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten).

Daniel Alfreider möchte nicht von einem Flop sprechen. „Wir haben erst jetzt damit begonnen, diese Aktion zu kommunizieren, die Werbung für die Initiative läuft in vielen europäischen Staaten erst jetzt an, aber sicher müssen wir uns ins Zeug legen.“

Für Daniel Alfreider ist die Minority Safe Pack Initiative die „wichtigste Initiative der letzten Jahrzehnte zum Minderheitenschutz in Europa“. Gerade Südtirol müsse diese Initiative unterstützen und mittragen. „Wie genießen einen Schutz, von dem andere Minderheiten in Europa nur träumen können, daher müssen gerade wir solidarisch sein“, so der FUEN-Vizepräsident.

Alfreider weiter: „Für uns Südtiroler ist es längst normal, dass wir deutsches Fernsehen haben, aber die Ungarn in Rumänien haben bis heute nicht die Möglichkeit, Medien in ihrer eigenen Muttersprache erleben bzw. konsumieren zu können – und das ist eine Schande.“

Interessant: In Rumänien wurden bereits über 18.000 Unterschriften gesammelt.

Daniel Alfreider zeigt sich auch darüber erfreut, dass die Initiative im Südtiroler Landtag parteienübergreifend unterstützt wird. „Das ist ein schönes Zeichen“, so der SVP-Politiker.

Daniel Alfreider ist also davon überzeugt, dass die Initiative bis April 2018 die eine Million Stimmen schafft. Allerdings: In mindestens sieben europäischen Ländern muss auch die sogenannte Schwelle, also ein Mindestkontingent erreicht werden. In Südtirol bzw. Italien wären das 54.750 Stimmen. In Österreich 13.500 Stimmen (siehe dazu die eigene Info-Grafik). „Diese Schwelle in sieben Staaten zu schaffen, wird schwierig, aber ich bin sehr zuversichtlich“, sagt Daniel Alfreider.

Der SVP-Politiker richtet denn auch einen fast schon pathetischen Appell an die Südtiroler: „Opfern wir eine halbe Minute unseres Lebens, die uns nichts kostet, damit auch andere Minderheiten in Europa mehr Rechte erhalten, um die eigene Kultur zu leben.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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