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„Armseliges Lichtlein“

Der Südtiroler Heimatbund spricht in Zusammenhang mit der „Entschärfung“ des Piffrader-Reliefs von einer „halben Lösung“.

Der Südtiroler Heimatbund übt Kritik an der „sogenannten Entschärfung“ des Piffrader-Reliefs am Gerichtsplatz in Bozen. SHB-Chef Roland Lang spricht von einem „armseligen Lichtlein“.

„Mit einem in den drei Landessprachen angebrachten Zitat einer Philosophin sollte die Verherrlichung des Duce und des Faschismus auf einer Fläche von 192 Quadratmetern entschärft werden. Dieses Vorhaben ist gescheitert“, stellt Roland Lang am Ende der Einweihung nüchtern fest.

Die kleinen Buchstaben und damit das schmale Textband verlören sich in den 57 Travertin-Kacheln. „Das 35 Meter breite und 5.5 Meter hohe Relief schluckt förmlich den entschärfenden Text“, so Lang.

Der faschistische Kampfruf „Credere Obbedire Combattere“ werde überhaupt nicht verdeckt.

„Da das Relikt ab nun auch des Nachts mit Scheinwerfern beleuchtet wird, wird damit dieser Text erst recht sichtbar. Casapound und alle Faschisten wird es freuen“, vermutet SHB-Obmann Lang.

Auch sei die Leuchtschrift jederzeit wieder abnehmbar.

Lang weiter:

„Geschichte lehrt uns, dass die Menschheit nichts aus der Vergangenheit gelernt hat. Es braucht nur einen rechtsgerichteten Kulturminister in Rom, und das Relief steht wieder ohne Text da. Denn das Gebäude gehört dem Staat.

Halbe Lösungen sind keine Lösung. Das Relikt mit seiner Leuchtschrift steht für eine schwache Landesregierung, die nicht den Mut hat, sich offen zur Demokratie und gegen den Faschismus zu bekennen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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