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Glyphosat vor dem Aus?

Glyphosat soll schrittweise verboten werden. Dafür hat sich gestern das EU-Parlament ausgesprochen. Das Votum des Parlaments ist jedoch nicht bindend – eine endgültige Entscheidung trifft die Kommission. 

von Lisi Lang

Bis Dezember muss die EU-Kommission eine Lösung in der Glyphosat-Diskussion finden, denn Ende des Jahres läuft die 18 monatige Verlängerung des Pflanzenschutzmittels aus. Während die EU-Kommission vorgeschlagen hatte, das Pestizid weitere zehn Jahre auf den Markt zu lassen, hat sich das EU-Parlament gestern für ein schrittweises Glyphosat-Verbot bis 2022 ausgesprochen. „Diese Resolution entspricht im Endeffekt jener, die wir schon vor zwei Jahren verabschiedet haben, wo wir eine Verlängerung von sieben Jahren vorgeschlagen hatten“, sagt EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann.

Dieses Votum des Parlaments ist jedoch nicht bindend – eine endgültige Entscheidung trifft die Kommission. „Das EU-Parlament entscheidet nicht über die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln – wir können nur mittels Resolution unseren Standpunkt darlegen“, erklärt Herbert Dorfmann. Das Parlament hat sich schon vor zwei Jahren für eine Verlängerung mit Enddatum bei der weiteren Zulassung von Glyphosat ausgesprochen. Allerdings hat das Parlament ebenfalls gefordert, dass der Einsatz von Glyphosat als Vorerntebehandlung z.B. bei Getreide mit sofortiger Wirkung verboten wird. „In Italien ist diese Vorerntebehandlung mit Glyphosat bereits verboten“, erklärt Dorfmann. Die gleichen Forderungen – nur eben eine kürzere Laufzeit – wurden nun erneut vom Parlament bestätigt.

„Glyphosat soll verboten werden“, sagt eine Mehrheit im EU-Parlament. Die EU-Kommission hatte indes vorgeschlagen, das Pestizid weitere zehn Jahre auf dem Markt zu lassen. Am heutigen Mittwoch stimmen die 28 Mitgliedsländer der EU über die Verlängerung der Zulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat ab. Die EU-Kommission wird eine definitive Entscheidung nach Anhörung der Mitgliedsstaaten treffen.

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Kommentare (14)

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  • unglaublich

    Entweder Glyphosat ist nicht gesundheitsgefährdend oder schon. Im ersten Fall darf es auch in 5 bis 7 Jahren weiter zum Einsatz kommen und sonst eben nicht. Im Zweifelsfall muss das Produkt natürlich auch sofort vom Markt.
    In wessen Auftrag handeln die Abgeordneten in Brüssel?

  • andreas

    Merkel hat den Bauern versprochen, dass es bleibt, also bleibt es. Das ist Europa.
    Bei den Abgaswerte hat auch Mutti in Brüssel interveniert, damit die Grenzwerte höher bleiben, da sie BMW, Audi, Porsche und Mercedes, mit ihren größeren Motoren, schützen wollte.

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