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Neue Perspektiven

Die Delegation der Stiftung Agrion aus dem Piemont am Versuchszentrum Laimburg.

Das Versuchszentrum Laimburg hat eine Rahmenvereinbarung mit der piemontesischen Stiftung Agrion unterzeichnet. Damit soll der Austausch von Know-how zu Sortenfragen und zu Methoden des Pflanzenschutzes erleichtert werden.

Seit 1990 arbeiten das Versuchszentrum Laimburg und das piemontesische Forschungsinstitut Agrion in verschiedenen Bereichen der angewandten Forschung wie Sorteninnovation, Pflanzenschutz, Qualität, Nachhaltigkeit und biologische Landwirtschaft zusammen. Vertreter der beiden Institute haben nun am Mittwoch eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, um die wissenschaftliche Zusammenarbeit, den Technologie- und Wissenstransfer sowie die Weiterbildung im Hinblick auf die Landwirtschaft in Piemont und Südtirol zu fördern. Damit soll der Austausch von Know-how zu Sortenfragen und zu Methoden des Pflanzenschutzes erleichtert werden.

Dieses Abkommen, unterstreicht der Direktor des Versuchszentrums Laimburg Michael Oberhuber, ist Teil der Strategie des Versuchszentrums Laimburg, sein Forschungsnetzwerk auf nationaler und internationaler Ebene und mit verschiedenen Forschungsinstituten zur Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie europaweit immer weiter auszubauen. Ziel ist es, die strategische Zusammenarbeit in der Forschung und Innovation in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie zu stärken, um neue Synergien für gemeinsame Ziele zu schaffen. Auch der Präsident der Stiftung Agrion Giacomo Ballari betont die Wichtigkeit dieser Zusammenarbeit.

Bislang haben Laimburg und Agrion hauptsächlich im Projekt „Liste varietali nazionali“ („Nationale Sortenliste“) zusammengearbeitet, das bisher vom italienischen Landwirtschaftsministerium finanziert wurde. Ziel dieses Projekts ist es, Apfel- und Steinobstsorten zu charakterisieren und weiterzuentwickeln. Das nun unterzeichnete Rahmenabkommen garantiert nicht nur das Fortbestehen dieser Forschungsaktivität, sondern auch den Aufbau weiterer Kooperationen: Neben dem Obstbau wollen sich die beiden Institutionen auch auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes künftig noch stärker austauschen. Dabei stehen neue Forschungsthemen sowie neue Methoden zur Bekämpfung invasiver Schädlinge wie etwa der Kirschessigfliege sowie verschiedene Pflanzenkrankheiten im Vordergrund. Dieser Austausch von Erfahrungen und Forschungsergebnissen verspricht Bereicherungen und Vorteile für die lokale Landwirtschaft in Südtirol und im Piemont.

Das Piemont ist durch ähnliche klimatische Verhältnisse gekennzeichnet wie Südtirol und in Bezug auf den Obstbau eine der wichtigsten Regionen Italiens. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Versuchszentrum Laimburg und Stiftung Agrion soll neue Perspektiven für die Landwirtschaft sowohl in Südtirol als auch im Piemont eröffnen. Für Südtirol könnte etwa der Anbau von Steinobst, Kiwis oder Nüssen und anderen Schalenfrüchten interessant sein – Kulturen, für deren Anbau das Piemont sehr bekannt ist und in dem die Region auf eine lange Erfahrung zurückblicken kann. Die Prüfung dieser und anderer neuer Kulturen für den Anbau in Südtirol ist bereits im wissenschaftlichen Tätigkeitsprogramm des Versuchszentrums Laimburg vorgesehen. Außerdem planen die Experten des Versuchszentrums die Errichtung einer Pilotanlage. Es ist dies eine Möglichkeit, die Biodiversität der lokalen Landwirtschaft zu erweitern und neue Möglichkeiten für lokale Landwirte zu finden, erklärt Walter Guerra, Leiter des Instituts für Obst- und Weinbau am Versuchszentrum Laimburg. Der Wissensaustausch und die Unterstützung durch Agrion werden in diesen für das Versuchszentrum Laimburg neuen Bereichen sehr wichtig sein.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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