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„Leidvolle Stunde“

Die Grünen sind empört und erschüttert über den Fall des 13-jährigen Kurden-Jungen: Das Land sei jetzt gefordert.

Die Grünen nehmen am Montag in einer Aussendung zum traurigen Fall des 13-jährigen Kurden-Jungen Stellung, der in der Nacht auf Sonntag im Bozner Spital gestorben ist, nachdem er und seine Familie eine regelrechte Odyssee hinter sich gebracht hatten.

Die Aussendung im Wortlaut:

„Wir haben die dramatische Situation der kurdischen Flüchtlingsfamilie, die vor ca. einer Woche in unsere Stadt gelangt ist, von Anfang an mitverfolgt. Die Geschichte dieser Familie, der die Aufnahme in Bozen verwehrt wurde, empört und erschüttert uns zutiefst.

Mit Schrecken und Wut haben wir heute morgen von den Freiwilligen von „SOS-Bozen“ die bestürzende Nachricht vom Tod eines der vier Kinder der Familie erfahren. Es handelt sich um einen 13-jährigen Jungen mit Behinderung, der am vergangenen Freitag, nach einem Unfall mit dem Rollstuhl, ins Bozner Krankenhaus eingeliefert worden ist.

Vor allem sind wir in dieser leidvollen Stunde den Eltern des Buben und den drei kleinen Brüdern in ihrem Schmerz nahe. Wir danken allen Freiwilligen von „SOS Bozen“ für ihren selbstlosen Einsatz. Dank ihrer Hilfe und durch eine spontane Geldsammlung war es möglich, der Familie weitere Nächte auf der Straße zu ersparen und ihnen eine Unterkunft zu geben.

Wir verlangen heute erneut, wie bereits unsere Gemeindereferentin in den letzten Tage bei den zuständigen Ämtern getan hat, dass diese Familie sofort alle nötige Hilfe und Unterstützung erhält und ein sicherer und ruhiger Ort für sie gefunden wird.

Die Grünen haben von Beginn an mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass die Landesrundschreiben, welche die Aufnahme von Menschen verbieten, die Internationalen Schutz beantragen, besonders dann schwerwiegende Folgen haben, wenn es um Frauen, Kranke, Schwangere oder Mütter mit Kleinkindern, Familien mit Minderjährigen oder Minderjährige ohne Begleitpersonen geht.
Wir haben die Rücknahme dieser Rundschreiben verlangt, ohne jedoch Gehör zu finden.

Wir unterstreichen erneut, dass in diesen – und nicht nur in diesen – Fällen das Land ohne jegliches Zögern sofort die Aufnahme und Betreuung jener Personen zu garantieren hat, die in unsere Stadt gelangen, wie es die geltenden Bestimmungen des Asylrechts vorsehen.

Wir verlangen die Aufnahme all jener Personen, die einen Antrag auf Internationalen Schutz stellen. Insbesondere fordern wir die Aufnahme von schutzbedürftigen Personen. Diese brauchen nach ihrer zehrenden und oft dramatischen Flucht Unterstützung, sowie Hilfestellung bei der Klärung ihrer rechtlichen Lage, um die daraus folgenden Schritte ableiten zu können, ihre Rechte wahrnehmen und sich schützen zu können.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • tiroler

    Der Fall ist natürlich tragisch und bedauernswert, darüber sind wir uns alle einig. Die Verantwortung ist aber in erster Linie bei den Eltern dieses Kindes zu suchen, und zawar aus folgenden Gründen:
    1. warum begibt sich eine Familie mit einem behiderten Kind nach Europa, anstatt in ihrer Heimat zu bleiben?
    2. Der Familie wurde bereits in Schweden der Asylantrag abgelehnt, was machen die in Bozen? warum gingen sie nicht sofort zurück in ihre Heimat?
    3. es kann doch nichtsein, dass alle sogenannten Flüchtlinge in Europa aufgenommen werden können, weil in ihrer Heimat das Leben auf einem niedrigeren Niveau ist.
    4. in erster linie ist doch der Heimatstaat der Menschen für deren Versorgung zuständig.
    Das was die grünen Betreiben ist lediglich billiger Populismus, vor allem in Hinblick auf die landtagswahlen 2018. Es ist nunmal so, dass ca 5% der Südttiroler linksversifft sind, und diese Menschen bzw. deren Stimmen sind das ökonomische Kandidaten der Grünpolitiker, schlussendlich nehmen sie ja auch gerne die 10.000euro monatlich im landtag

    • andreas

      Unabhängig von der Schuldfrage, der Bub ist tot und unsere Gesellschaft hätte voraussichtlich die medizinischen und sicher die logistischen Mittel gehabt ihm zu helfen.
      So etwas darf nicht passieren bzw. muss jetzt alles dafür getan werden, damit so etwas nicht mehr passiert und wenn es Geld kostet, dann kostet es halt Geld.
      Kinder gehören mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ausnahmslos geschützt, es gibt da keine Ausrede.

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