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Die Flughafen-Pläne

Drei Marktteilnehmer haben ihr Interesse an der Übernahme der Flughafenbetreibergesellschaft ABD Airport AG erklärt. Die Handelskammer will als Vermittlerin zwischen Land und Privaten aktiv werden.

von Lisi Lang

Am Freitag um 12.00 Uhr endete die Frist für die Bekundung von Interessen an der Übernahme der Flughafenbetreibergesellschaft ABD Airport AG. „Drei Marktteilnehmer haben ein Interesse erklärt“, so die knappe Aussage, die über eine Aussendung der Landespresseagentur den Medien mittgeteilt wurde. Im Zeitraum vom 23. August bis zum 29. September hat das Land Südtirol interessierten Marktteilnehmern die Möglichkeit geboten, ihr Interesse an der Übernahme der Flughafenbetreibergesellschaft ABD Airport AG anzumelden. Neben dem Interesse an einem Kauf der Gesellschaftsanteile, wurden auch die Möglichkeiten einer Betriebspacht sowie anderer Rechtsinstrumente offen gelassen.

Wer genau diese Interessenten sind, könne man zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht bekannt geben, so die Auskunft vom Amt für Eisenbahnen und Flugverkehr.

Fest steht aber, dass SAD-Chef Ingemar Gatterer und der Energie-Unternehmer Josef Gostner zwei der Interessenten sind. Beide haben gegenüber der TAGESZEITUNG schon mehrfach öffentlich Interesse bekundet. Erst im August bestätigte Josef Gostner erneut sein Interesse: „Wir würden den Flughafen nur pachten und nichts kaufen. Die Infrastruktur gehört dem Land und soll auch beim Land bleiben“, so Josef Gostner. Auch SAD-Chef Ingemar Gatterer erklärte gegenüber der TAGESZEITUNG in einem Interview, dass „das Projekt Flughafen für die SAD AG noch nicht abgelegt ist.“

Dritter Interessent im Bunde ist die Handelskammer Bozen: „Die Handelskammer Bozen ist sich der Bedeutung des Flughafens für die Südtiroler Gesellschaft bewusst und hat deshalb Interesse daran, den Betrieb des Bozner Flughafens aufrecht zu erhalten“, erklärt der Vorstand der Handelskammer gestern in einer Aussendung. Dafür brauche es aber eine zentrale Koordinationsstelle und diese Aufgabe wird die Handelskammer übernehmen. „Wir haben diese Möglichkeit im Kammerausschuss besprochen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass eine Übernahme des Flughafens durch private Investoren für alle – nicht nur für die Wirtschaft – die beste Lösung ist“, erklärt Handelskammerpräsident Michl Ebner.

„Damit eine Beteiligung von Privaten möglich und interessant ist, braucht es einen gemeinsamen und koordinierten Auftritt bei den zukünftigen Verhandlungen mit dem Land. Es gibt noch eine Reihe vertraglich relevanter Fragen, die geklärt werden müssen, bevor eine Übernahme durch Private zustande kommen kann“, sagt Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer.

Konkret will die Handelskammer Bozen in den Verhandlungen mit dem Land also nicht als Geldgeber auftreten, sondern eben eine Vermittlerrolle übernehmen. „Die Handelskammer kann nach der Volksbefragung nicht direkt in die Übernahme-Verhandlungen einsteigen. Die Optik wäre fatal, da es den Anschein einer Umwegfinanzierung erwecken würde“, klärt ein Insider auf. Da die Wirtschaft aber großes Interesse an der Zukunft des Flughafens in Bozen hat, will die Handelskammer – sollten die finanziellen Mittel nicht ausreichen – in ihrer Vermittlertätigkeit weitere Geldgeber für das Projekt gewinnen.

Wie geht es jetzt weiter?

Die zuständigen Ämter haben nun den Auftrag die eingereichten Unterlagen zu prüfen und die einzelnen Interessenten zu Gesprächen einzuladen. Aufgrund der Ergebnisse dieser umfassenden Marktsondierung, wird die europäische Ausschreibung für den Rückzug des Landes aus der Flughafenbetreibergesellschaft definiert. Der Plan des Landes lautet: Gibt es mehrere Interessenten, wird im Herbst eine öffentliche und EU- weite Ausschreibung in die Wege geleitet, bei der die Vorstellungen der Interessenten berücksichtigt werden.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • sepp

    moto @ konn i dir lei recht geben des gfollat in ebner für seine Interessen der lossat sich jo um 5cent s nabile aussa schneiden was isch die Handelskammer mit öffentlichengelern mit finanziert aso wellatn sie die Volksabstimmung zu umgiehn LH an die Volksabstimmung denkenes sein bald amol wahlen un aran denken 70%waren dagegen die leute lossennimmer scherzenmit sich

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