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„Keine Alternative“

HC Pustertal Wölfe gegen Bozen (Foto: Foppa/ HCP/ Optic Rapid)

Am Wochenende startet die AHL in die zweite Saison. Was die Vereine über die Premierensaison denken und welche Zukunft sie der neuen länderübergreifenden Liga prophezeien.

von Lisi Lang

Die Rittner Buam eröffnen gegen Ljubljane, Neumarkt gegen Gröden, Pustertal gegen Fassa und Sterzing gegen den EC Bregenzerwald – die Alps Hockey League startet am Wochenende in die zweite Saison. Aus einem Projekt, welches gestartet wurde, um die Eishockey-Landschaft in Italien und Österreich mit neuem Leben zu erfüllen, ist ein fixer Bestandteil der Eishockey-Welt geworden. „Das war eine ziemliche Sturzgeburt im Vorjahr“, erinnert sich Stefan Troyer vom WSV Sterzing Broncos. Heuer soll aber alles noch besser und professioneller werden: Der Modus, die Vermarktung und auch die Medianpräsenz.

Auch die Teams starten mit Vorfreude in die Saison. Die Titelverteidiger vom Ritten gehen mit viel Selbstvertrauen in die neue Saison. „Als Titelverteidiger in der AHL und amtierender Italienmeister erwarten wir uns natürlich auch in der kommenden Saison ein derartiges Ergebnis“, gibt Thomas Rottensteiner, Präsident der Rittner Buam, die Marschroute vor. Der Finaleinzug ist ein klares Ziel. „Einige Mannschaften aus Österreich haben ihren Kader verstärkt, aber die italienischen Mannschaften werden sicher weiterhin unsere stärksten Gegner sein“, schätzt Rottensteiner die Situation ein.

Die Broncos Sterzing zeigen sich im Hinblick auf die neue Saison recht optimistisch. „Ich denke, dass wir heuer ein gutes Team haben und auch die Vorbereitung hat gezeigt, dass wir uns optimistisch zeigen dürfen“, erklärt Stefan Troyer. Die Saison werde aber sicher schwierig, da beispielsweise auch eine neue Mannschaft in die AHL aufgenommen wurde. Minimalziel der Broncos bleiben die Playoffs – und genau diese Teilnahme will man heuer – im Vergleich zum Vorjahr, wo man mit viel Pech zu kämpfen hatte – erreichen. „Wir liebäugeln aber auch damit, direkt in die Top 6 zu kommen“, so der Vize-Präsident der Sterzinger.

In Bruneck sieht man der neuen Saison ebenfalls mit großen Erwartungen entgegen: „Der HC Pustertal hat einen Kader bestehend aus jungen und alten bewährten Kräften. Wir wollen mit diesem guten Mix eine gute Rolle in der Alps Hockey League spielen. Konkurrenzfähig sind wir auf jeden Fall“, erklärt Robert Pholin, Präsident der HC Pustertal Wölfe. Der Präsident betont, dass die vergangene AHL-Saison bereits interessant war, die nächste aber noch spannender werden dürfte: „Einige Teams haben sich maßgeblich verstärkt und das Spitzenfeld der Liga dürfte zusammenrücken. Es wird heuer auch mehr TV-Präsenz in den Stadien geben, was der gesamten Bewegung gut tun wird.“

Während böse Zungen davon ausgehen, dass die AHL in ein oder zwei Jahren wieder verschwinden wird, da es ihr an Attraktivität als Zuschauermagnet fehlt und auch der finanzielle Aspekt für einige Teams nicht ohne ist, stellen sich die Südtiroler Vereine hinter die neue Liga. Und das aus einem ganz bestimmten Grund: Es fehlt an Alternativen. Die EBEL ist für die meisten Vereine eine Nummer zu groß, der Abstand zu den Serie B-Vereinen ebenfalls. „Alle, die diese Liga kritisieren, müssen erst einmal sagen, was wir sonst hätten tun sollen – eine Serie A mit sechs Teams spielen?“, wirft Stefan Troyer in den Raum. „Die Idee der AHL ist eigentlich aus einer Not entstanden, da wir hier in Italien damit zu kämpfen hatten, Teams für die Serie A zu finden und die Teams in Österreich hatten ähnliche Probleme“, ergänzt Thomas Rottensteiner. Vom sportlichen her sei diese erste Saison zudem viel besser verlaufen, als erwartet.

Auch der Präsident des HC Pustertal betont, dass die AHL ein Produkt für die Zukunft ist. „Wir spielen eine internationale Liga in Slowenien, Österreich und Italien und haben mehr Sichtbarkeit in den Medien.“ Er ergänzt: „Zukunftsträchtig ist die Obergrenze von vier Ausländern, denn damit wird automatisch der Nachwuchs gefördert.“

Die Liga habe Potential, aber es gibt noch Luft nach oben: „Wenn man es schafft, die Liga besser zu vermarkten, bzw. die Medienpräsenz zu erhöhen, dann finden Vereine leichter Sponsoren und die Liga wird auch bei den Zuschauern attraktiver“, sagt Stefan Troyer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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