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Besuch in Graubünden

Die Landesregierung hat am Mittwoch mit der Bündner Regierung auf dem Muottas Muragl grenzübergreifende Themen diskutiert. Die Details.

Mögliche gemeinsame Vorhaben und Herausforderungen wurden am Mittwoch im Rahmen eines Treffens der Regierungen von Graubünden und Südtirol in Samedan besprochen. Der jährliche Meinungsaustausch zwischen den Regierungen von Südtirol und Graubünden ist bereits Tradition. Diesmal hatte die Bündner Regierung dazu eingeladen.

„Wir hatten einen sehr konstruktiven Austausch zu verschiedenen Themen, die die beiden Regionen betreffen – durch Kooperation können wir Herausforderungen gemeinsam bewältigen und uns gegenseitig unterstützen“, so das Fazit von Landeshauptmann Arno Kompatscher. Als Beispiele für bereits laufende Zusammenarbeiten nannte Kompatscher den Gesundheitsbereich und die grenzüberschreitende Mobilität.

Derzeit gibt es einen Überland-Bus-Verkehr zwischen Südtirol und der Schweiz (Buslinie 273 Mals-Martina und Postauto 811 Mals-Zernez). Gesprochen wurde über einen möglichen Stundentakt zwischen Mals uns Zernez. Erste Planungen abgestimmt auf die künftige Vinschger Bahn dazu sollen im kommenden Jahr starten.

Bereits seit einigen Jahren wird eine Bahnanbindung an die Schweiz ins Auge gefasst. Dazu gibt es mehrere Projektvorschläge und Studien. „Nun wollen wir gemeinsam alles Datenmaterial zusammenbringen und ergänzen mit Berücksichtigung der Entwicklungen der Wirtschaft und Mobilität“, sagte Kompatscher.

Ein Thema war auch die nachhaltige Aufwertung des Gebietes um das Stilfser Joch. Derzeit erstellen auf Südtiroler Seite Arbeitsgruppen ein Modell dazu mit wirtschaftlichen Verbesserungen und Fokus auf Umweltschutz. Thematisiert wurden auch Vorhaben zur Kooperation im Bereich Bildung und Kultur, vor allem vonseiten der ladinischen Kultur wie gemeinsame Preisausschreiben für Literatur- und Kunstschaffende, Ausstellungen oder auch Schulpartnerschaften. Im Bereich der Sprachen, Medien und Universität gibt es bereits Kooperation.

Die Zusammenarbeit zwischen den Standorten zur Berufsausbildung bzw. die duale Ausbildung wird von der Südtiroler Seite gesucht. Besonders für den Erfahrungsaustausch soll eine eigene Kontaktgruppe gebildet werden.

Es gibt bereits auch eine Arbeitsgruppe aus dem Sanitätsbereich mit Mitgliedern des oberen Vinschgaus und Müstairs zur medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten. „Besonders bei der Grundversorgung möchten sich die Regionen gegenseitig unterstützen und auch die Krankenhäuser sollen vermehrt zusammenarbeiten“, sagte Kompatscher.

Die Herausforderungen in der Betreuung, Unterbringung und Integration von Asylsuchenden und unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden waren ebenfalls Thema der gemeinsamen Sitzung.

Zur Sprache kam auch die aktuelle Entwicklung in Bezug auf den Wolf und den Umgang mit den sich dadurch stellenden Herausforderungen. In Bezug auf den Schutzstatus des Wolfes sei man sich einig, dass dieser aufgrund der starken Entwicklung der Wolfspopulationen abzuschwächen sei, so die Regierungsvertreter.

Beim Treffen konnten die Gäste aus Südtirol zudem ein Beispiel Graubündner Freizeitmobilität erleben. In der zweitältesten Standseilbahn Graubündens ging es von Samedan auf den dortigen Paradeberg Muottas Muragl mit Sicht über das Oberengadin.

An der Sitzung waren von Südtiroler Seite Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Landesräte Richard Theiner, Christian Tommasini, Philipp Achammer, Florian Mussner, Arnold Schuler und Martha Stocker mit dabei. Die Delegation des Kantons Graubünden setzte sich zusammen aus Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner und den Regierungsräten Mario Cavigelli, Jon Domenic Parolini, Martin Jäger und Christian Rathgeb.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • morgenstern

    Lernen können die allemal von den Schweizern, wie man beispielsweise gute Straßen baut, im Vergleich zu unserem Flickwerk, oder wie man eine funktionierende Sanität organisiert, mit kurzen Wartezeiten wovon wir hierzulande nur träumen. Nur bei den Politikergehältern, da kann die Schweiz noch von uns lernen und auch den Rentenvorschuss für Politiker gibt es in der Schweiz nicht.

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