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Duell um Rom

Weil Ladinien im neuen Wahlgesetz dem Kammer-Wahlkreis Unterland zugeteilt ist, muss sich SVP-Vizeobmann Daniel Alfreider in der Basiswahl gegen Platzhirsch Manfred Schullian behaupten. Es sei denn, die Partei führt eine Ladiner-Quote ein.

Von Matthias Kofler

Die für Südtirol geltende Sonderklausel im Wahlgesetz sieht eine komplexe Einteilung der Ein-Mann-Wahlkreise für Kammer und Senat vor: Im Senat bleiben die drei Wahlkreise Ost (Pustertal-Eisacktal), West (Burggrafenamt-Vinschgau) und Bozen-Unterland bestehen.

Ganz anders sieht die Einteilung der vier Wahlkreise für die Wahl zur Abgeordnetenkammer aus. Im Zuge der Wahlrechtsreform wurden nämlich jene vier Wahlkreise wiedereingeführt, die bis 2005 Bestand hatten. 
Es sind dies die Wahlkreise Burggrafenamt-Vinschgau, Bozen-Leifers, Bozen Land und Pustertal-Eisacktal. Jede zur Wahl antretende Partei schickt pro Wahlkreiseinen Kandidaten ins Rennen. Der Kandidat mit den meisten Stimmen erhält schließlich den Sitz in der Abgeordnetenkammer.

So hat Südtirol bereits in den Jahren 1994, 1996 und 2001 gewählt.

Die drei restlichen der Region Trentino-Südtirol zustehenden Sitze auf Grundlage des nationalen Wahlergebnisses vergeben werden, und zwar nach dem Verhältniswahlrecht.

Brisant: Während das Gadertal im Senat Teil des Wahlkreises Ost ist, wird es in der Abgeordnetenkammer dem Wahlkreis Unterland zugeordnet.

Für den einzigen ladinischen Parlamentarier Daniel Alfreider bedeutet dies, dass er sich in jenem Bezirk behaupten muss, der derzeit vom Kalterer Juristen Manfred Schullian besetzt wird. Das ist insofern problematisch, als das Gadertal parteiintern Teil des Bezirks Pustertal ist. Theoretisch könnte jeder Kandidat in jedem Bezirk antreten. Alfreider dürfte also auch im Pustertal kandidieren. Die SVP entschied sich aber dafür, die Kandidaten auf Grundlage der Wahlkreis-Einteilung – und nicht nach auf jener der internen Bezirks-Einteilung auszusuchen.

Weil laut Parteistatut Vorwahlen unter den Mitgliedern verpflichtend vorgesehen sind, müsste sich Daniel Alfreider – immer vorausgesetzt, beide wollen noch einmal für Rom kandidieren – in einer Basiswahl gegen Manfred Schullian behaupten.

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