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„Verheerende Außenwirkung“

 

Walter Blaas übt harsche Kritik an Pius Leitners Millionen-Vorschuss. Soll der Freiheitliche Ehrenobmann das Geld spenden?

von Matthias Kofler

Der Renten-Vorschuss zugunsten ihres Ehrenobmanns Pius Leitner spaltet die Freiheitliche Partei: Wie die TAGESZEITUNG enthüllte, hat der Regionalrat dem ehemaligen Abgeordneten im August einen Vorschuss im Wert von 1,6 Millionen Euro brutto ausbezahlt. Unterm Strich sind das nur 85.000 Euro weniger als das, was Leitner nach der Thaler-Reform von 2012 zugestanden hätte. Zudem bezieht der Ex-Mandatar seit dem 4. April eine monatliche Leibrente von 3.714,95 Euro brutto.

Bei den anderen Freiheitlichen Mandataren hält sich die Freude über Leitners Millionen-Überweisung in Grenzen. Sie befürchten, bei den kommenden Landtagswahlen von den Wählern abgestraft zu werden. Immerhin seien die Freiheitlichen 2013 unter dem Motto „Macht braucht Kontrolle“ angetreten. Nun ist es ausgerechnet der damalige Spitzenpolitiker, der selbst am Futtertrog mitnascht. Zudem, so wird intern bemängelt, bezieht Leitner bereits eine Rente als ehemaliger Zollbeamter.

Auch Walter Blaas plagen nach dem Leitner-Vorschusses große Bauchschmerzen. Der ehemalige Parteiobmann sagt gegenüber der TAGESZEITUNG: „Die Außenwirkungen dieses Vorschusses sind verheerend. Das kann fatale Folgen für unsere Partei haben.“

Intern mehren sich die Stimmen, die fordern, dass Leitner seinen Renten-Vorschuss gemeinnützigen Organisationen spenden sollte. Walter Blaas meint hierzu: „Leitner weiß selbst, was jetzt richtig wäre zu tun. Er ist volljährig und geimpft.“

Es ist dies ein Seitenhieb gegen den Ehrenobmann. Dieser hatte sich vor einigen Monaten schützend vor Ulli Mair gestellt, nachdem diese sich mit dem Casapound-Frontmann Andrea Bonazza ablichten hatte lassen. Während Blaas das Verhalten seiner Parteikollegin kritisierte, sagte Leitner damals: „Ulli Mair ist volljährig und geimpft.“

Seitdem herrscht zwischen Blaas und Leitner Funkstille.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • andreas

    Die Rente als Zollbeamter hat er seit über 20 Jahren zusätzlich zum Gehalt bezogen und bis jetzt war das anscheinend kein Grund zur Beanstandung für die Freiheitlichen.
    Die haben anscheinend vom SEL Skandal gelernt, immer nur das zugeben, was öffentlich gemacht wird und eindeutig nachweisbar ist.

    Wäre ich Leitner, würde ich das Geld auf keinen Fall spenden, denn mit seiner Forderung nach sozialer Gerechtigkeit und gleichzeitig solche Summen zu kassieren, hat er sich sowieso schon unglaubwürdig gemacht.

    Wenn Leitner nerven die einzige Wahlstrategie der Freiheitlichen ist, wird das wohl nichts bei den Wahlen. In einem Jahr ist Leitners Million sowieso vergessen.

  • prof

    Alles Blaas-Blaaaatern,wer will schon auf den „Mammoon“ verzichten,wenn irgendwie abkassiert werden kann, niemand, auch mich inbegriffen.

  • vintschger

    spätestens nach der Landtagswahl 2018 löst sich das Problem der FH von selbst. Weil mit 2 oder 3 Abgeordnete hat es sich dann eh „ausgeopponiert“ 😉

  • tiroler

    Die Freiheitlichen sind seit dem Rentenskandal für jeden normaldenkenden Menschen absolut unwählbar.
    Ein paar Dummis, die sich beeinflussen lassen und die F trotzdem wählen wird es schon geben.
    Was Leitner und Mair aufgeführt haben ist nicht mehr gutzumachen.
    Der Pius ist doch anscheinend auch noch EHREN-Obman!!??
    Was hat ein Systemprofiteur mit Ehre zu tun?
    Die einzige Chance wäre, die Partei aufzulösen und die wirklich „Sauberen“ müssten eine neue Partei gründen.
    Eine „wählbare“ Opposition würde Südtirol nur gut tun

  • sepp

    die meisten ei obkassiert hoben und no weiter Prozessen sein SVP ler amol a win denken in Südtirol isch die SVP nett wählbar leute wie a Pahl oder munter denken nett amol 1 Cent zurück zugeben genau die leute wos überhaupt nix geleistet hoben und genau die sein nett fa der Partei aussi gschmiessen worden

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