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Die Herbizid-Attacke

Ein großflächiger Vandalenakt in Partschins gibt Rätsel auf. Die Obstanlagen von vier Bauern wurden mit einem hochkonzentrierten Herbizid zerstört.

von Artur Oberhofer

Die Verunsicherung in Partschins ist groß. Entsprechend zugeknöpft geben sich die verschiedenen Gesprächspartner.

„Noch kann man nicht mit absoluter Sicherheit sagen, was passiert ist“, so die Auskunft beim örtlichen Bauernbund.

In einer Burggräfler Genossenschaft heißt es:

„Die Sachlage ist noch nicht klar, man muss mit zu schnellen Verdächtigungen aufpassen.“

Tatsache ist:

In der Gemeinde Partschins ist es zu mehreren gleichwohl schwerwiegenden wie mysteriösen Vandalenakten gekommen: Obstanlagen auf einer Gesamtflächen von über zwei Hektar wurden mit einem Herbizid „bearbeitet“ und zerstört.

Die ersten beiden Fälle wurden vor zweieinhalb Monaten registriert, die letzten beiden vor wenigen Tagen.

Jetzt wird darüber gerätselt, wer für diese Vandalenakte verantwortlich ist.

In Partschins wird ausgeschlossen, dass es sich um die Sabotage-Aktion von Umweltaktivisten handelt. „Es kann auch sein, dass im Dorf ein Spinner umgeht, der solche Sachen macht“, so sagt ein örtlicher Bauernbundvertreter.

Die TAGESZEITUNG hat mit Thomas Ladurner, einen der vier betroffenen Obstbauern, gesprochen.

TAGESZEITUNG Online: Herr Ladurner, welchen Reim machen Sie sich auf diese Vandalenakte?

Thomas Ladurner: Das ist eine ganz schiache Sache.

Wir reden da nicht mehr von Lausbubenstreichen, sondern von kriminellen Akten. Bei mir wurde eine ganze Wiese mit einem hochkonzentrierten Unkrautmittel besprüht.

Es schaut fürchterlich aus!

Die Bäume werden jetzt langsam kaputt. Ich habe keine Hoffnung mehr, dass wir die Bäume retten können.

Das ist eine Riesen-Sauerei. Auch die Bäume eines Kollegen, die vor zweieinhalb Monaten besprüht worden, sind kaputtgeworden.

DAS GESAMTE INTERVIEW UND WEITERE HINTERGRÜNDE  ZU DIESE KRASSEN FÄLLEN LESEN SIE AM FREITAG IN DER PRINT-AUSGABE.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (22)

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  • andreas

    Wer Wind säat wird Sturm ernten.
    Bravo Wunder von Mals und Bürgermeister Veith aus Mals, das habt ihr gut gemacht die Leute gegeneinander aufzuhetzen.

    • guyfawkes

      @ andreas
      Du machst es dir schon etwas zu einfach damit die Pestizid-Gegnern in Mals dafür (indirekt) verantwortlich zu machen.
      Wenn man so argumentiert wie du könnnte ich auch sagen:
      Wer Pestizid sät wird Herbizid ernten.

      • andreas

        Dafür, dass jetzt Südtirol als Ganzes, von einem bayrischen Grünen für seinen Bundestagswahlkampf, als komplett verseucht hingestellt wird, sind diese Herren mit einer nicht legitimen Volksabstimmung verantwortlich.

        Den Hass auf die Bauern haben die Herrn aber gewiss geschürt, ob mit Absicht oder nicht sei dahingestellt.

        • guyfawkes

          Man könnte jetzt schon die Frage Ursache Wirkung stellen. Im Übrigen würden ohne Verbote viele Landwirte heute noch DDT ausbringen.
          Das Problem in Mals sehe ich etwas anders: die Obstwirtschaft breitet sich in immer höhere Lagen, die bis vor wenigen Jahren für die Viehwirtschaft (weniger intensiv) genutzt wurden, aus. Die Konflikte die dadurch entstehen sind der Obstwirtschaft anzulasten und nicht der Bevölkerung oder den anderen Landwirten (Viehwirtschaft, Gemüse-/Kräuteranbau), welche am meisten und der Obswirtschaft leiden (aber innerhalb des Bauernbundes offensichtlich nichts zu melden haben).

          Von Hass gegen die Bauern würde ich nicht sprechen – eher von zunehmender Ablehnung der vielen Privilegien der (Obst-)Bauern.

          • andreas

            Ich denke du weißt, wem die Obstanlagen in der Gegend gehören, die Ursache sehe ich eher dort.
            Warum können eigentlich die Überetscher oder Unterlandler recht gut miteinander, obwohl es da noch mehr Anlagen gibt?

            Wir haben nun mal gesetzliche Bestimmungen, welche es den Bauern genehmigt, die Mittel zu spritzen.
            Ich bin gewiss nicht für Pestizide, doch auch nicht dafür den Bauern die Lebensgrundlage zu entziehen oder ihnen neunmalklug vorzuschreiben, wie sie ihren Betrieb zu führen haben.

            Die Zuständigkeit für die Zulassung der Mittel liegt nicht bei der Gemeinde und auch nicht beim Land.

            Wenn es nur darum geht die Obstbauern zu diskreditieren um ihnen so aufzuzwingen, auf Bio umzustellen, sollte das auch so kommuniziert werden.
            Gut, im Namen von Satire und zu Wahlkampfzwecken kann man ja mal ganz Südtirol und seine Produkte diskreditiert, das müssen wir Südtiroler Giftmischer dann wohl aushalten.

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