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„Südtirol ist Pestizidtirol“

Das Umweltinstitut München nimmt die Südtirol-Werbung auf’s Korn – mit einem provokatorischen Plakat in der S-Bahn-Station Karlsplatz.

Im Herzen von München hängt seit Donnerstag  an der S-Bahn-Station Karlsplatz ein Großplakat im Stil der aktuellen Kampagne des Südtiroler Tourismusmarketings.

Doch wo sonst um deutsche Urlauberinnen und Urlauber geworben wird, macht das neue Plakat auf den intensiven Pestizideinsatz in der Region aufmerksam.

Das Plakat zeigt eine Obstplantage, durch die ein Traktor fährt und Pestizide ausbringt. Ein Nebel aus Spritzmitteln steigt auf. „Südtirol sucht saubere Luft.“ steht in großen Buchstaben vor dem Foto.

Das Plakat verweist auf eine eigens eingerichtete Homepage.

Unter www.pestizidtirol.info finden sich Informationen über die Pestizidproblematik in Südtirol.

Neben der Plakatwerbung schaltet das Umweltinstitut Anzeigen im gleichen Stil auf Facebook.

„In der Werbung präsentiert sich Südtirol als Urlaubsregion, in der man intakte Natur und grandiose Landschaften vorfindet“, kommentiert Karl Bär, Referent für Agrarpolitik am Umweltinstitut München.

„Das passt nicht zu intensivem Pestizideinsatz und riesigen Apfel-Monokulturen. Südtirol muss sich entscheiden, wofür es stehen möchte: unberührte Natur oder Pestizidwirtschaft. Beides zusammen geht nicht.

Deshalb laute der Untertitel des Plakats ‚Südtirol sucht sich‘.“

In den Apfelplantagen in Südtirols Tälern werde bis zu zweimal pro Woche gespritzt. Insgesamt landeten durchschnittlich über 42 kg Pestizide pro Jahr und Hektar zwischen den Bäumchen.

Um den hohen Pestizideinsatz gibt es in Südtirol seit vielen Jahren eine intensive Debatte.

Seitdem das Umweltinstitut mit einer Kampagne für die pestizidfreie Gemeinde Mals Partei ergriffen hat, haben sich immer wieder Urlaubsgäste gemeldet, die von Erlebnissen mit Pestizid-Abdrift aus den Apfelplantagen berichten.

„Der Tourismus in Südtirol hat ein Pestizidproblem. Das Thema kann aber auch eine Chance für die Region werden. Stellen Sie sich vor, das Beispiel Mals würde Schule machen und weitere Gemeinden würden sich einer pestizidfreien Landwirtschaft verschreiben. Davon würden nicht nur die Umwelt und die Gesundheit profitieren, sondern gerade auch der Tourismus. Eine bessere Werbung für Urlaub in Südtirol könnte es doch gar nicht geben,“ so Karl Bär.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (31)

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  • brutus

    …da sieht man wieder mal was passiert, wenn man Schreibtischtäter und Möchtegernverbesserer an eine solches Thematik heranläßt. Da haben sie sich wohl selbst ins Knie geschossen. Das Bild zeigt wahrscheinlich einen Biobauern beim Stäubeschwefel ausbringen.

  • meinemeinung

    Mals wirkt nachhaltig ,beim Umweltinstitut in München sicher ,PAN Italia und Malser Pestizidgegner müssen nach München wenn sie in Mals keiner ernst nimmt.

    nb. wer ist Karl Bär ?? in Mals gibt´s Peer ! muß ein Fremder sein oder einer vom Institut ,der sicher einmal besprüht wurde auf der Malserhaide ,lach 42 kg pro Hektar zwischen den Bäumchen ,Bauern spritz´s ordentlich das Zeug muß auf dem Baum und nicht zwischen den Bäumchen ,lach , Karl Bär und das Logo Pestizdtirol hatten wir schon einmal von einem Österreicher/Deutschen Schiedl oder wie der hieß .
    mal sehen wie das Land und die Touristik er reagieren

    • meintag

      Du hast anscheinend noch immer nicht verstanden im Grösseren zu denken. Im Tourismus ist es bereits angekommen dass man weder Einheimisches noch Ausländisches Personal bekommt weil für die Bezahlung die Arbeit zu schwerwiegend ist. Genau Solches wird sich auch bezüglich Apfelklaubern und Arbeitern in den Genossenschaften kommen. Man kann zwar auf andere Personen wie Flüchtlinge zurückgreifen. Mit den Marocchini hatten einige Bauern aber schon vor über dreissig Jahren Probleme. Bleibt der Konsument der immer aufgeklärter sein will. Dieser ist als Geldgeber auch Steuerzahler und wird der Obstwirtschaft eins pfeifen wenn außer Qualität giftige Inhaltsstoffe den Apfel ungesund machen.

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