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„Finanzierbar ist alles“

Die Initiative #Riscattalaurea setzt sich dafür ein, dass der Staat allen Jahrgängen von 1980 bis 2000 die Rentenbeiträge für die Studienjahre finanziert. „Ein vernünftiger Vorschlag“, findet Südtirols bekanntester Rentenexperte Helmuth Renzler.

Tageszeitung: Herr Renzler, Staatssekretär Pier Paolo Baretta hat vor wenigen Tagen einen brisanten Vorschlag wieder aufgegriffen: Der Staat soll zugunsten aller Jahrgänge von 1980 bis 2000 die Einzahlung der Pensionsbeiträge für die Studienjahre übernehmen. Was halten Sie von dieser Idee?

Helmuth Renzler: Den Vorschlag halte ich für durchaus vernünftig. Vor allem weil die Studienzeit keine Vergnügungszeit ist, sondern immer ein Mehrwert auch für die Gesellschaft sein soll. Zumindest die gesetzliche vorgeschriebene Studiendauer sollte deshalb wie eine Arbeitszeit anerkannt werden. Vor allem heutzutage, wenn das Renteneintrittsalter immer weiter erhöht wird und mehr Arbeitsjahre notwendig sind, um in Rente gehen zu können macht es Sinn. Denn Personen, die ein Studium abschließen, können natürlich erst später beginnen zu arbeiten und deshalb wäre es nur ausgleichende Gerechtigkeit gegenüber denjenigen, die nicht studieren und früher mit dem Arbeiten anfangen.

Wäre diese Maßnahme überhaupt finanzierbar?

Finanzierbar ist alles. Es wird bei fast jedem Thema mit einer mangelnden Finanzierbarkeit argumentiert. Aber in diesem Fall wäre diese finanziell locker zu stemmen und würde den Staat sicher nicht in den Ruin treiben. Zumal in vielen anderen europäischen Staaten die Studien- und Berufsausbildungs-Jahre schon kostenlos angerechnet werden. Wenn die Jahre gleich anerkannt werden, reden wir von Kosten von insgesamt ungefähr 15.000 bis 20.000 Euro pro Student.

Interview: Florian Niedermair

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Kommentare (3)

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  • andreas

    „Finanzierbar ist alles“

    Wie um alles in der Welt kann ein Politiker nur so einen Unsinn reden?
    Es ist nicht Sinn der Sache den nächsten Generationen noch höhere Schulden zu hinterlassen, Renzler ist das aber egal oder er begreift es offensichtlich nicht.

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