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„Die Schneid gefehlt“

Florian Kronbichler

Der Parlamentarier Florian Kronbichler glaubt nicht, dass die Südtiroler in Sachen Impfungen die Hinterwäldler des Staates sind.

Diesen Brief hat der Parlamentarier Florian Kronbichler vor wenigen Tagen vom Vinschger Impfkritiker Reinhold Holzer erhalten:

„Lieber Florian, habe ein Anliegen, wir als Initiative möchten der Beatrice Lorenzin 150 Rosen schenken. Kannst du diese ihr übergeben? Wir südtiroler Familien möchten uns eigentlich bedanken, dass sie durch ihre Initiative mit dem Impfdekret unwahrscheinlich viel bewegt. Wenn wir auch das Dekret nicht anerkennen, so haben sich doch viele Menschen zusammengefunden, um über eine neue Medizin oder neue Schulsysteme und freie Politik nachzudenken, dank der ‚Ministra „

Nun bekennt Kronbichler, ihm habe die Schneid für diese nette Provokation gefehlt

Kronbichler schreibt auf Facebook:

„Dieses Brieflein hat mir Reinhold Holzer, Pionier und einer der Sprecher der Anti-Impfzwang-Initiative Südtirols am Freitag, kurz vor der Abstimmung in der Abgeordnetenkammer, per Email geschickt.

Es war nicht mehr die Zeit, und mir fehlte ein bissl auch der Schneid dazu, die wahrlich höfliche Provokation zu verwirklichen. Jedoch traf ich nach der Abstimmung die Ministerin und eröffnete ihr meinen Auftrag aus Südtirol. „Centocinquanta!“ rief sie nur aus. „Ma dove le metto? Le porterò in chiesa.“

Natürlich verstand sie die Ironie dahinter: „Eh, voi del 60 percento!“ Gemeint 60 Prozent Durchimpfungsrate, die weitaus geringste ganz Italiens.“

Florian Kronbichler betont in seinem Fb-Post, er habe am vergangenen Freitag in Abweichung der Empfehlung seiner Parlamentsfraktion gegen das Impfzwang-Dekret der Regierung gestimmt.

Kronbichler schreibt außerdem:

„Gekämpft und untergegangen, aber es wird sich gelohnt haben. Ich halte es jedoch mit der Mehrheit der europäischen Länder: Diese garantieren das Recht auf Impfung, und dieses Recht wird dort in hohem Maße genutzt. Italien hat mit dem inzwischen verabschiedeten Gesetz dieses Recht in einen Zwang verkehrt. Und dies in einer obrigkeitsstaatlichen Grobheit, die einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft unwürdig ist.

Es gibt keinen Impf-Notstand. Es wurde auf einen Nicht-Notstand mit einem Notstandsgesetz reagiert. Statt Aufklärung und Information zu liefern, schickt die Regierung die Gesundheitspolizei.

Wir in Südtirol haben die weitaus geringste Durchimpfungsrate ganz Italiens. Wir schlucken auch die wenigsten Medikamente. Wir sind laut Statistik die Gesündesten und werden fast am ältesten. Ich glaube nicht, dass das so ist, weil wir die Hinterwäldler dieses Staates sind. Es liegt an der besseren, weil kritischeren Aufklärung, die wir aus den Medien von Norden her bekommen.

Ein Glück, dass ich es mit dem Abendzug noch geschafft hatte, zum Abschluss der Kundgebung am Magnago-Platz in Bozen zu erscheinen. Da sah ich den Beweis für das Positive in der Abstimmungsniederlage im Parlament. Nicht nur in Südtirol, aber in Südtirol besonders hat die Diskussion über den Impfzwang eine Bewusstseinsnahme bewirkt, die der Gesundheit und der Demokratie vielleicht mehr hilft, als jede Verordnung von oben ihr je schaden könnte.“

 

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