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Direkt nach Wien

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In dieser Woche wird die Süd-Tiroler Freiheit im Landtag eine direkte Zugverbindung von Bozen nach Wien einfordern.

„Von Bozen aus gibt es mehrmals täglich eine direkte Zugverbindung in die Hauptstadt Italiens nach Rom, es gibt aber keine einzige direkte Zugverbindung mehr in die eigene Hauptstadt nach Wien“, ärgert sich die Süd-Tiroler Freiheit. Sie bringt daher bereits diese Woche einen Tagesordnungsantrag im Südtiroler Landtag zur Abstimmung, mit dem eine direkte Railjet-Verbindung von Bozen nach Wien gefordert wird.

Der Railjet ist eine gemeinsame Zuggattung der ÖBB, der Tschechischen Staatsbahn (?D), der Deutschen Bahn, der Schweizerischen Bundesbahnen sowie der ungarischen Staatsbahn und zählt zu den schnellsten lokbespannten Zügen der Welt. Eigentümer der Railjet-Garnituren sind die ÖBB und die Tschechische Staatsbahn.

Sven Knoll

Die ÖBB bedienen schon heute die internationalen Verbindungen zwischen Deutschland, Österreich und Italien. In den kommenden Jahren sollen alle EC-Züge durch Railjet-Garnituren ersetzt werden. Derzeit laufen bereits die Verhandlungen und die Testfahrten zur Zulassung des Railjet in Italien. „Es gilt daher rechtzeitig in Verhandlungen zu treten, damit Südtirol in das Railjet-Netz aufgenommen wird“, betont der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.

Er sagt: „Zwischen Innsbruck und Wien verkehren durchschnittlich alle zwei Stunden Railjet-Züge, die mit einer Fahrzeit von nur knapp vier Stunden eine kostengünstige und attraktive Alternative zum Flugzeug darstellen. Da die Garnituren des Railjet koppelbar sind, bestünde die Möglichkeit, eine Zuggarnitur von Bozen aus kommend in Innsbruck an den dortigen Railjet zu koppeln und somit von Südtirol aus eine direkte Railjet-Verbindungen bis nach Wien anzubieten.“

Für ein Tourismusland wie Südtirol sei die Erreichbarkeit eine der wichtigsten Faktoren zur Wettbewerbsfähigkeit. Die Brennerautobahn habe ihre Kapazität längst erreicht und sei nicht mehr in der Lage, noch mehr Verkehr aufzunehmen. „Die Zukunft liegt daher auf der Schiene und deren Anbindung an internationale Flughäfen“, so Knoll.

Er ist sich sicher: „Südtirols Erreichbarkeit würde durch eine direkte Railjet-Verbindung nach Wien enorm gesteigert. Die internationalen Verkehrsknotenpunkte Zürich, München, Innsbruck, Wien (und Wien Flughafen), Graz, Brünn, Prag und Budapest wären damit von Südtirol aus bequem und schnell erreichbar.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • sigmundkripp

    Es wäre schon ein riiiiesen Fortschritt, wenn nur der Zug Meran-Brenner zu einem Meran-Innsbruck-Zug werden könnte!
    Damit dieses v o l l k o m m e n i d i o t i s c h e Umsteigen im Niemandsland des Brenners wegfallen würde!!

  • huggy

    Eine Zugverbindung Bruneck-Bozen ohne umsteigen zu müssen wäre vielleicht auch nicht übel !!

  • sigmundkripp

    Umsteigen tut man normalerweise an Kreuzungsbahnhöfen, auch hubs genannt, aber nicht auf freier Strecke. Soweit ich weiss, gibt es sogar schon Züge von Bozen nach Lienz, aber nicht ausreichend. Ich verstehe, dass der Umweg über Franzensfeste mühsam + zeitraubend ist, aber ich denke, mit der Riggertalschleife gibt es zumindest eine Perspektive.
    Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass es je einen Zug Bozen-Wien geben wird, weil Bozen auf der Linie zwischen den Hubs Verona und München liegt. Hätten wir aber bessere und häufigere Verbindungen nach Ibk, wären viele Reisen schon jetzt einfacher. Und zwar auf bestehendem Schienennetz und mit bestehendem Rollmaterial. Aber unsere ach so tollen Verkehrspolitiker scheinen offensichtlich noch nie mit der Bahn gefahren zu sein! (Außer vielleicht, wenn gerade das Fernsehen über sie berichtet…)

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