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„Katastrophales Verhältnis“

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Die Gewerkschaft ASGB klagt an: „Es gibt ein katastrophales Verhältnis zwischen Einkommen und Preisniveau im nationalen Schnitt.“

Eine Ende April 2017 in Neapel vorgestellte Erhebung ist zum Resultat gekommen, dass das Lohnniveau in Südtirol im gesamtstaatlichen Schnitt um rund zwölf Prozent höher ist. Eine Erhebung des Arbeitsförderungsinstitutes (AFI) bringt nun zu Tage, dass das Preisniveau in Südtirol um rund 20 Prozent höher ist als im italienischen Schnitt.

Der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett, warnt in diesem Zusammenhang vor einem massivem Kaufkraftverlust und fordert einen Sozialtisch um über Maßnahmen zu beraten.

Tschenett erklärt:

„Als im April eine Erhebung vorgestellt wurde, dass in Südtirol die höchsten Netto-Gehälter gezahlt werden, klopften sich Arbeitgeberverbände und die Politik auf die Schultern. Dieser Umstand schien so gar nicht zur Realität in Südtirol zu passen, die vielfach davon geprägt ist, dass mit dem Einkommen schwerlich ein lebenswürdiges Auskommen geschaffen werden kann. Die Bestätigung, dass dem effektiv so ist, liefert nun eine Studie des AFI, wonach das Preisniveau in Südtirol derart hoch ist, dass die höheren Gehälter die höheren Preise niemals ausgleichen können.“

Südtirol befinde sich in einer prekären Situation. „Einerseits argumentieren die Arbeitgeber, sie würden verhältnismäßig gut zahlen, andererseits ist das Thema Armut in Südtirol ein durchaus nicht vernachlässigbares. Nun muss ein sozialpartnerschaftlicher Austausch zwischen Politik, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden stattfinden, um zu evaluieren, welche Situationen zu den vergleichsweise hohen Preisen geführt haben bzw. führen. Dies ist Voraussetzung, um konkrete Maßnahmen zur Entlastung der Bevölkerung zu treffen. Wenn wir gezielt einer steigenden Armut entgegenwirken wollen, dann ist es fünf vor zwölf“, schließt Tschenett.

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Kommentare (4)

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  • unglaublich

    Nun ist es auch mal amtlich, die SüdtirolerInnen haben im nationalen Vergleich (mit Österreich oder Deutschland können wir uns schon lange nicht mehr vergleichen, die spielen in einer ganz anderen Liga) eine sehr schwache Kaufkraft.
    Die Wirtschaft boomt, die Unternehmer verdienen kräftig (wenn man sie fragt natürlich nicht) und die Arbeiter und Angestellten treten auf der Stelle.

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