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Akkord in der Ambulanz

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Die Zeiten für die Augenvisiten im Bozner Spital sollen von 20 Minuten auf 17 Minuten und 30 Sekunden gekürzt werden.

Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) wehrt sich gegen die geplante Kürzung der Augenvisiten im Bozner Spital von 20 Minuten auf 17 Minuten und 30 Sekunden. Laut Tony Tschenett, dem Vorsitzenden des ASGB, kann man einen Sanitätsbetrieb nicht wie einen Industriebetrieb, wo Akkordarbeit an der Tagesordnung ist, führen.

„In erster Linie muss man die Bedürfnisse der Patienten berücksichtigen. Wenn die Ärzte zu dieser Maßnahme sagen, dass sie gefährlich für die Patienten wäre, muss der Sanitätsbetrieb einlenken und die ursprüngliche Behandlungszeit wiedereinführen. Ich habe durchaus Verständnis dafür, wenn der Südtiroler Sanitätsbetrieb versucht, alles in seiner Macht liegende zu tun, die Wartezeiten zu verringern. Diese Maßnahmen dürfen aber unter keinen Umständen zu Lasten der Patienten gehen.“, kritisiert Tschenett in einer Aussendung.

„Prinzipiell warne ich davor – dies gilt für alle Abteilungen – die Patienten, die ohnehin bereits lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, zu schnell abzufertigen. Untersuchungen, die unter Zeitdruck ablaufen, führen zwingend in einigen Fällen zu Fehleinschätzungen bei den Ärzten. In vielen europäischen Staaten beklagen Ärzte, zu wenig Zeit für die Patienten zu haben. Man sollte diese Erfahrungen als warnendes Zeichen interpretieren und nicht denselben Fehler machen, der bereits vielfach gemacht wurde.“, schließt Tschenett.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • andreas

    Natürlich soll es auch in der Sanität Zahlen geben, welche einzuhalten sind und wenn jemand regelmäßig stark davon abweicht, er seine Arbeitsweise überdenken sollte.

    Zügig arbeiten bedeutet nicht, dass dadurch die Arbeit schlechter wird.

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