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Jean Ziegler

Jean Ziegler, Bestsellerautor und UNO-Berater im Kampf gegen die Ungerechtigkeit im Kapitalistischen System. Das Porträt eines Rebellen. 

von Renate Mumelter

Man muss nüchterne, geduldige Menschen schaffen, die nicht verzweifeln angesichts der schlimmsten Schrecken und sich nicht an jeder Dummheit begeistern. Pessimismus des Verstandes, Optimismus des Willens (A. Gramsci)

Der 83-jährige Soziologe Jean Ziegler ist für seine Kapitalismuskritik bekannt, seine Bücher wurden zu Bestsellern, als guter Redner ist er gefragt. Jean Ziegler kämpft unermüdlich gegen den Hunger in der Welt, den wir mitverursachen. Unsere „simulative Demokratie“ wird nämlich von Konzernen regiert. Dem sollte sich eine planetarische Zivilgesellschaft entgegenstellen.

Zieglers Schüler Nicolas Wadimoff begleitet ihn auf den G7-Gegengipfel in München, zu seinem UNO-Auftrag und bei einem Besuch in Kuba. Ziegler ist nach wie vor ein Verehrer des Che. Dem wäre der Schweizer damals gern in den Freiheitskampf gefolgt. Aber Che hielt ihn davon ab und rettete ihm damit das Leben. Ches Argument: jeder solle dort für eine bessere Welt kämpfen, wo er zuständig ist. Ziegler tut es in seinen Büchern.

Er sei immer im gemütlichen Kleinbürgertum stecken geblieben, sagt Ziegler selbstkritisch. Durch einen glücklichen Zufall sei er dort hineingeboren, wie die Welthungerkarte deutlich macht.  Wadimoff zeigt diesen engagierten Denker und Kämpfer in all seinen Widersprüchen. Und er zeigt seine geliebte Frau Erica, die ihm liebevolles Gewissen und gleichwertige Partnerin ist.

Ziegler ist heute so etwas wie das Gewissen der westlichen Welt. Zumindest ein Buch von Ziegler sollten all diejenigen gelesen haben, die gerne kluge Sprüche klopfen. Vielleicht macht der Film ja Lust aufs Lesen.

Jean Ziegler – Der Optimismus des Willens (CH 2016), 92 Min., Regie Nicolas Wadimoff. Bewertung: Aufschlussreich 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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