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Der Unbeeindruckte

Jagdaufseher Markus Plattner (Screenshot VB33)

Der Jagdaufseher Markus Plattner lässt sich vom Hohn und Spott im Netz nicht beeindrucken. Zu Recht! Denn wenn viele Nörgler im Lande so gut Deutsch könnten wie er Italienisch …

TAGESZEITUNG Online: Herr Plattner, Ihr Interview in italienischer Sprache zum Bär, der in Kaltern Bienenstände geplündert hat, ist bereits Kult in den sozialen Medien. Wo haben Sie Italienisch gelernt?

Markus Plattner: In der Mittelschule.

Haben Sie Rückmeldungen bekommen auf dieses Interview?

Ja, einige Jäger haben gestänkert. Ich hab zu ihnen dann gesagt: Sie sollen erst einmal schauen, ins Fernsehen zu kommen. Dann reden wir weiter.

Sie schämen sich nicht wegen Ihrer mangelhaften Italienisch-Kenntnisse?

Warum? Ich hab das gelernt, was man in der Mittelschule gelernt hat. Nicht mehr und nicht weniger. Ich komme damit ohne Probleme durch.

Sie sagen also: Auch wenn mein Italienisch nicht perfekt ist, die Leute verstehen, was ich sagen will?

Richtig. Meine Tipps zum Umgang mit den Bären haben alle verstanden, denke ich.

Die Diskussionen auf Facebook verfolgen sie nicht?

Ich hab das Video gesehen, aber ich bin bei Facebook nicht eingeschrieben. Ich geb daher net viel acht.

Viele Menschen nehmen Sie in Schutz, sie sagen, Sie sprechen besser Italienisch als viele Italiener Deutsch, was ganz nebenbei auch stimmt …

Eben.

Sie haben also keine Probleme im Alltag mit Ihren Italienisch-Kenntnissen?

Nein. Bei uns gibt es nur einen italienischen Jäger, der redet halb Deutsch. Wer mich verstehen will, versteht mich, und umgekehrt! Und wenn ich unten oi fahre …

… nach Italien runter meinen Sie?

Ja, wenn ich unten bin, dann hatte ich nie Probleme, nicht verstanden zu werden. Da lacht man auch nicht darüber, sondern schätzt, dass sich jemand bemüht, italienisch zu reden.

Möchten Sie besser Italienisch können?

Mah, ich hab net viel derweil, weil ich in meinem Job sehr viel Stress habe. Es ist möglich, dass ich irgendwann die Doppelsprachigkeitsprüfung machen muss, die einfache, denn die Aufsehervereinigung möchte, dass wir zum Land kommen. Wenn man die Zweisprachigkeit hat, kriegt man vielleicht eine Kleinigkeit mehr. Ich weiß aber nicht, ob es dazu kommt, wir sind immer die letzten, die etwas derfragen.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • brutus

    Also mit ist der Typ sympatisch. Ein Normalo der nicht die Krankheit hat perfekt sein zu wollen. Und dazu hat er auch noch die Fähigkeit zu seinem Ich zu stehen. Da könnte sich mancher eine Scheibe abschneiden. Bleib so und lass dich nicht von diesen Perfektionisten ins Bockshorn jagen!

  • meintag

    Fast jeder Lieferant der südtiroler „Expressfirmen“ sollte sich ein Beispiel nehmen. Auch die Ausländer darunter sprechen bei der Ablieferung an der Haustür kein Deutsch. Der Grund es fehlt der Wille.

  • sepp

    suppo los die nett drauss bringen italienisch isch koan weltsproche und mitn wild brauchsch nett reden

  • florianegger

    mit einem normalen Italienisch hätten nur ganz Wenige erfahren, wie man sich mit Bären zu verhalten hat. Jetzt wissen es anscheinend Alle

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