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Teurer Spaß

Pfalzen sucht noch immer nach einem neuen Fußballplatz. Die Vereinbarung mit einem Grundbesitzer ist geplatzt. Jetzt sucht man nach einem neuen Standort. Und: Das Ganze wird richtig teuer werden.

von Silke Hinterwaldner

„Wir haben mehrere Möglichkeiten“, sagt der Bürgermeister, „die Frage ist nur: Können wir das auch finanzieren?“ Josef Gatterer plagt sich schon seit Beginn seiner Regierungszeit mit dem Problem Fußballplatz.

Denn: Pfalzen beheimatet sehr viele Fußballmannschaften, die derzeit gemeinsam auf einem einzigen Feld trainieren und spielen müssen. Das macht dem Rasen zu schaffen und sorgt für beengte Verhältnisse. Zuerst plädierte der Sportverein dafür, den bestehenden Platz mit Kunstrasen auszulegen und ihn damit einfach widerstandsfähiger zu machen. Aber von dieser Forderung ist man längst wieder abgegangen. Heute wünscht sich die Sektion Fußball einen zweiten, großen Kunstrasenplatz.

Das Problem ist nur: Um den bestehenden Sandplatz entsprechend vergrößern zu können, hätte die Gemeinde einen Acker vom Starkl-Bauern kaufen müssen. Ein Vorvertrag wurde bereits unterzeichnet, aber der Bauer machte dann doch einen Rückzieher. Er will sein Grundstück (rund 6.000 Quadratmeter für 320.000 Euro) nicht länger an die Gemeinde abtreten. Das bringt Gemeinde und Sportverein in eine missliche Lage. Immerhin hatte man bereits 350.000 Euro für die Erweiterung des Fußballplatzes reserviert. Bei der heutigen Sitzung des Gemeinderates sollen im Nachtragshaushalt noch einmal 600.000 Euro für den Ankauf eines Grundstückes zweckgebunden werden.

Das ist viel Geld für ein Feld. Dabei scheint man in Pfalzen noch immer nicht genau zu wissen, wie die Sportzone der Zukunft ausschauen soll. SVP-Gemeinderat Roland Hainz war selbst lange Fußballer und interessiert sich auch politisch für die Erweiterung der Sportzone. Er sagt: „Wenn wir schon bereit sind eine Million Euro dafür auszugeben, dann erwarte ich mir eine große, langfristige Lösung, die alle Bedürfnisse für die kommenden Jahre erfüllt.“

Dabei muss man wissen, dass in Pfalzen lange geplant war, einen zweiten kleineren Platz zu bauen, der vor allem zu Trainingszwecken genutzt werden sollte. Nachdem der Starkl-Deal geplatzt war, trat die Gemeinde in Verhandlung mit einem anderen Waldbesitzer, aber der Standort erschien vielen nicht optimal.

Näher liegend wäre ein Grundstück im Eigentum der Kirche (Diuk), das die Gemeinde ankaufen könnte, insofern man handelseins wird. Mittlerweile hat auch der Ausschuss der Sektion Fußball seinen Standpunkt deutlich gemacht: Man möchte einen zweiten großen Platz, auch wenn man darauf vielleicht etwas länger warten muss.

„Der Gemeinderat muss entscheiden“, sagt Bürgermeister Gatterer, „ich persönlich kann mich mit jeder Lösung anfreunden. Wichtig erscheint mir nur, dass wir genügend Platz haben. Schließlich wächst Pfalzen schneller als es uns lieb ist, es ist eine attraktive Wohngemeinde. Dem müssen wir Rechnung tragen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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